Sie ist hübsch, sie ist blond, sie ist gescheit. Durch Letzteres hat Annika Friedrich ihre Schule, die HLW Riedenburg, stolz gemacht. Die Hörbranzerin gewann den landesweiten Fremdsprachenwettbewerb für BHS-Schüler in Englisch. 17 Kandidaten waren angetreten. Sie mussten sich in der Fremdsprache präsentieren, sie mussten ein Objekt oder ein Bild beschreiben bzw. interpretieren und ihre sprachlichen Fertigkeiten schließlich auch noch in einer Diskussionsrunde unter Beweis stellen. Es war knapp, verriet die Siegerin. Aber letztlich hat sich die Jury für mich entschieden. Natürlich ist das toll.
Annika war mit ihrem Fanclub aus der Riedenburg gekommen. Sie sei zwar schrecklich nervös gewesen, aber nach den ersten Sekunden hat es Klick gemacht. Danach konnte ich mich auf das Reden konzentrieren und habe es auch geschafft, in Englisch zu denken. Am Ende durfte sie an der Pädagogischen Hochschule in Feldkirch gemeinsam mit ihren Fans jubeln. Jetzt freut sie sich auf den bundesweiten Fremdsprachenwettbewerb, der bereits im März über die Bühne gehen wird. Warum Annika sprachlich so talentiert ist? Ich glaube, das hat vor allem mit positiven Erfahrungen in meiner Kindheit zu tun. Da gab es während meiner Volksschulzeit zum Beispiel einen Sprachklub im Dorf. Dort wurde gesungen und gespielt, vieles auf Englisch. Davon habe ich sehr profitiert.
Eine geborene Leseratte war Annika nicht. Erst im Laufe der Zeit entwickelte ich eine Lust aufs Lesen. Die kam auch durch viel Förderung, die ich an der Schule erhielt. Die Englisch-Kompetenz erwarb sich Annika aber auch durch mehrere Auslandsaufenthalte. So war sie zum Beispiel während ihres Berufspraktikums drei Monate auf Malta. In einem 5-Sterne-Hotel arbeitete ich im Service. Da musste ich mit allen Gästen Englisch sprechen. Als halbe Schwedin Annikas Mutter kommt aus dem hohen Norden war sie natürlich auch öfters in Skandinavien. Überall öffneten ihr die Englisch-Kenntnisse Zugänge zu den Menschen.
Nach der Matura möchte Annika Recht studieren und sich dann später für benachteiligte Menschen einsetzen. Ein Job bei der UNO oder bei einer Menschenrechtsorganisation das wär schon nicht schlecht. Zur Teilnahme am Sprachenwettbewerb wurde sie durch ihre Englisch-Lehrerin Claudia Riedmann überredet. Annika, du machst das, habe sie ihr gesagt. Ihre LehrerInnen und ihre Schule bedeuten der Hörbranzerin viel. Ich finde, dass ich mich speziell an einer Mädchenschule gut entwickeln konnte. Annika ist seit neun Jahren an der Riedenburg. Sie bezeichnet sich als schüchtern und zurückhaltend. Aber meine Haltungen verteidige ich ohne Scheu, sagt sie bestimmt. Und wenn sie einmal ins Reden kommt, dann kann sie offensichtlich auch überzeugen.
ZUR PERSON
Annika Friedrich
Geboren: 20. November 1991
Wohnhaft: Hörbranz
Beruf: Schülerin
Berufswunsch: Juristin
Hobbys: Reisen, Singen
Lieblingsspeise: Kässpätzle