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Den Haag kritisiert UNO

Kritik an der UNO hat eine Untersuchung des niederländischen Parlaments geäußert, die sich mit dem Massaker von Srebrenica befasste.


Nahe der zur UNO-Schutzzone erklärten bosnischen Stadt sollen serbische Truppen im Sommer 1995 7.000 bis 8.000 Moslems getötet haben. Die UNO habe den Niederländern zu lange Luftunterstützung verwehrt.

Niederländische „Blauhelme“, die damals den Ort verteidigen sollten, hätten ihre Aufgabe unter den Umständen gar nicht ausführen können, erklärte der Untersuchungsausschuss in seinem am Montag veröffentlichten Bericht. Insbesondere sei unklar geblieben, wie der Auftrag „Schutz der Bevölkerung“ erfüllt werden sollte.
Der französische Befehlshaber der internationalen UNO-Truppe, General Bernard Janvier, habe während des serbischen Angriffs auf Srebrenica dringende Aufrufe der Niederländer um Luftunterstützung zu lange abgewiesen, heißt es in dem Bericht. Die niederländische Regierung habe wohl zu sehr auf die Zusage des UNO-Generalsekretärs vertraut, dass die Niederländer bei Bedarf mit Hilfe aus der Luft rechnen könnten. Auch in früheren Srebrenica-Untersuchungen war betont worden, dass Luftangriffe die Serben hätten aufhalten können.

Die wohl wichtigste inländische Kritik des Ausschusses bezieht sich auf den damaligen Befehlshaber der niederländischen Landstreitkräfte, General Hans Couzy. Er habe den Verteidigungsminister nicht rechtzeitig von Berichten seiner Soldaten über mögliche Kriegsverbrechen der Serben in Srebrenica informiert.

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