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Den 70ern Design verpasst

©VMH/ Klaus Hartinger
Dornbirn - Die 4 1/2-Zimmer-Wohnung von Markus Kaufmann und Gattin Dagmar Barfus hatte vor ihrem Umbau schon modernere Zeiten gesehen.
Singleapartment wird Designerwohnung

Damals, 1971, als sie gebaut wurde, etwa. Deshalb entschlossen sich die Eigentümer vor drei Jahren, ihre 91 m2 große Liegenschaft mitten in Dornbirn total auszuhöhlen und komplett zu renovieren. Das letzte Zimmer ist dieser Tage quasi “handwerkerfrei” geworden. Aus den viereinhalb Zimmern wurde nach gründlicher Planung eine großzügige, helle Dreizimmerwohnung mit exklusiven Details.
Fünf Türen verschwanden, die Garderobe wurde vergrößert und so konzipiert, dass sich jetzt hinter griffl osen, weißen Kabinettschränken Waschmaschine, Vorräte und Schuhe verbergen. “Highway” bildet der vormals 9,4 m lange und jetzt auf 6,4 m verkürzte Gang, der in den vergrößerten, off enen Wohn- und Essbereich führt. Vom Gang aus führen links, nach Norden, das Schlafzimmer und das gerade fertiggestellte Büro.
Auf der rechten Seite, nach Süden, befi nden sich Bad und WC. Beide wurden mit weißen, lebendig wirkenden Marmormosaiken verlegt. Im Badezimmer entschied sich Dagmar Barfus gegen Fließen als Spritzschutz und ließ rund um die Wanne Glas anbringen.

Die Waschtische wurden auf denselben Granit aufgesetzt, der in der Küche als Arbeitsplatte dient. Über dem Waschtisch zieht sich ein Sims aus “Lastranera natur”, das die Optik von schwarzem Schiefer besitzt, über die ganze Raumbreite. Darauf ist der Spiegel platziert sowie geschmackvolle Dekoelemente. Diese fi nden sich in der ganzen Wohnung wieder. Mit viel Liebe zum Detail geben sie dem Heim den speziell eleganten Touch. Sogar im separaten WC wurde mit einer gläsernen “Schublade” über dem Spülkasten der Passion der Hausherrin Rechnung getragen: Hier grüßen etwa zu Weihnachten Mini- Schneemänner und im Sommer schwimmen kleine Fischattrappen darin. Wohnen, Kochen und Essen fi ndet nun in einem Raum statt. Dazu mussten Wände eingerissen werden. Die Helligkeit kommt jetzt durch vergrößerte Fensterfronten und Türen in die nach Osten ausgerichtete Wohnung. Auch der 12 m2 große Balkon wurde modernisiert und mit Bangkirai verlegt.

Es werde Licht

Für ihre Küche hatte Dagmar Barfus ganz bestimmte Vorstellungen und plante sie, zusammen mit dem Tischler, praktisch selbst. Hinter einem Rolladen befi nden sich “alte, aber gut erhaltene” Küchengeräte. Als Schmutzfänger fungieren statt eines Teppichs zwei rutschfeste Laminatplatten in Granitoptik, die in den Boden eingelassenen wurden.
Die Fronten glänzen in mokkafarbenem Hochglanzlack, der sogar mit Autopolitur behandelt werden darf, damit Kratzer verschwinden. Besonders widerstandsfähig ist der UV-geölte Boden aus amerikanischer Nuss, der in der gesamten Wohnung verlegt ist. Auch der multifunktionelle Raumtrenner zwischen Küche und Essbereich besteht aus Nuss: “Die Idee, den Korpus gleichzeitig als Weinregal, Station für die Schließanlage, Telefon und Lichtsystem sowie als TV-Tisch zu nutzen, hatte u.a. unser Tischler Hase + Kramer, der uns ausgezeichnet betreute”, freuen sich die Bewohner noch heute.

Stück Geschichte in der gemütlichen Ecke

Auszeit nimmt das Paar auf der cremefarbenen Leder-Eckcouch, gegenüber vom Esstisch. Darüber an der Wand ist als Blickfang statt einem Bild ein alter, massiver Holzbalken angebracht.
Er stammt vom alten Hatlerdorfer Pfarrhaus, das abgerissen wurde. Er ist einer der vielen Eyecatcher in der Wohnung, in der der herbe Charme der 70er gegen stilvolles Design von heute ausgetauscht wurde.

DATEN & FAKTEN

Dreizimmerwohnung: Markus Kaufmann und Dagmar Barfus, Schulgasse 50, Dornbirn

Wohnfläche: 91 m2

Planung: Vorplanung durch Innenarchitektin Sabine Steurer, Sibratsgfäll, in Zusammenarbeit mit den Bauherren

Bauzeit: 8 Monate

Energie: Erdwärme

Konstruktion: Massivbauweise

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