Als Trans-Frau hat Yasar jahrelang in der Türkei gelebt. Ihre Familie hat sie angeblich mit dem Tod bedroht. Nach einem Messerattentat hat die Polizei nicht einmal die Anzeige entgegen genommen. Aus Angst ist Yasar nach Österreich geflüchtet. Trotz Lebensgefahr soll Yasar am 15. Juni in die Türkei abgeschoben werden.
Grüne Wien unterstützen Transsexuelle
Jennifer Kickert, Grüne Sprecherin für Gleichstellung von Lesben, Schwulen und Transgender-Personen, spricht sich vehement für den Verbleib von Öztürk in Österreich aus: “Yasar hat in der Türkei vollständig als Frau gelebt und war Opfer von Gewalt, wie das in der Türkei gegen Transsexuelle leider öfters der Fall ist. Berichten zufolge hat es die türkische Polizei damals abgelehnt, eine Anzeige auch nur entgegen zu nehmen und Öztürk selbst misshandelt. Sogar durch ihre Familie droht ihr Lebensgefahr, da diese Transsexualität als Blutschande sieht.
Eine Abschiebung in die Türkei bedeutet daher, Öztürk einer akuten Gefahr für Leib und Leben auszusetzen. Hier hat Österreich das Non-Refoulement-Gebot zu achten, wonach niemand in ein Land zurückgeführt werden darf, in dem ihr bzw. sein Leben gefährdet ist. Ich sage klipp und klar: Yasar Öztürk muss bleiben”.
Demonstration in Wien-Josefstadt
Zahlreiche Wienerinnen und Wiener zeigten sich am Mittwoch solidarisch mit Öztürk. In Wien 8., Breitenfeldergasse/ Währinger Gürtel, fand eine Versammlung statt, bei der die Teilnehmenden auf den Fall aufmerksam machen wollten.
Die Standkundgebung, an der ca. 100 Manifestanten teilnahmen, wurde abends bis etwa 18:00 Uhr abgehalten. Es kam zu keinen polizeilich relevanten Zwischenfällen, die Demonstration verlief friedlich.