Andere versammelten sich im Süden der Metropole, um in einer Demonstration die Route abzugehen, die der Bus fuhr, während die 23-Jährige auf einer Rückbank misshandelt wurde. Dazu sollten mehrere Konzerte an symbolträchtigen Orten stattfinden, etwa an der Kreuzung, an der die junge Frau und ihr Freund vor einem Jahr in den Bus stiegen.
Bedrückender Tag
Die Familie des Opfers wollte am Verfassungsklub ein Gebet sprechen. “Es ist ein bedrückender Tag für uns”, sagte der Bruder der Nachrichtenagentur dpa. “Wer nicht zum Treffen kommen kann, soll für meine Schwester beten, wo auch immer er gerade ist, so dass Gott ihr Frieden schenkt.”
Gesetze verschärft
Die Demonstranten beklagten, dass die Politik zwar die Gesetze für Sexualtäter verschärft habe, sonst aber viel zu untätig sei. “Es gibt kein wirkliches Interesse daran, die Straßen sicherer zu machen”, sagte eine junge Frau.
Stimme gegen sexuelle Gewalt
Die Anwältin und Frauenrechtlerin Vrinda Grover wies darauf hin, dass im vergangenen Jahr viele Menschen in Indien – Frauen wie Männer – ihre Stimme gegen sexuelle Gewalt erhoben hätten. “Das Schweigen wurde gebrochen, das Leugnen des Problems hat aufgehört.” Auch die Scham und das Stigma, mit denen die Opfer oft konfrontiert würden, sei endlich aufgebrochen worden. (APA/dpa)