Die laut Polizeiangaben rund 100 NPD-Anhänger wurden vor dem Bahnhof von tausenden Menschen umstellt und zogen sich schließlich unverrichteter Dinge ins Bahnhofsgebäude zurück. Zu der Gegendemonstration hatte ein von der Stadt Freiburg und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) angeführtes „Bündnis für eine offene Stadt“ aufgerufen.
Gegen 13:00 Uhr hatten sich die NPD-Anhänger am Freiburger Hauptbahnhof versammelt. Da die städtischen Auflagen ihnen Springerstiefel und Bomberjacken verboten hatten und diese bei Zuwiderhandlung von der Polizei eingesammelt wurden, standen die NPD-Anhänger teils in Socken oder barfuß rund zwei Stunden vor dem Haupteingang des Bahnhofsgebäudes. Dabei wurden Reden gehalten, die aber von „Nazis-raus“-Sprechchören und Pfiffen der Gegendemonstranten übertönt wurden. Die NPD-Anhänger reisten gegen 15:45 Uhr schließlich mit dem Zug ab.
Der wegen Volksverhetzung verurteilte Rechtsextremist Friedhelm Busse durfte nicht sprechen. Einen entsprechenden Verbotsantrag der Stadt hatte das Freiburger Verwaltungsgericht am Vortag der Demonstrationen genehmigt.
Der Freiburger Oberbürgermeister Dieter Salomon rief in der Früh auf einer Kundgebung auf dem Platz der Alten Synagoge zu Friedfertigkeit und Entschlossenheit im „Kampf gegen den braunen Spuk der Ewiggestrigen“ auf. „Intoleranz, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ hätten in Freiburg keinen Platz. „Bei uns sind Menschen anderer Nationalitäten und aus anderen Kulturen willkommen“, sagte er. Auf der Kundgebung sprachen daneben auch der Trainer des SC Freiburg und der Tübinger Literatur-Professor Walter Jens. Joachim Ruth vom DGB sprach nach dem Abzug der NPD-Anhänger von einem „gigantischen Erfolg der Freiburger Bürger“ gegen die NPD-Anhänger:
„Sie sind nicht marschiert. Und wir haben es friedlich und gewaltfrei geschafft, sie zu vertreiben.“