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Demonstranten in Wien unterstützen Ukraine

Knapp 300 Demonstranten bekundeten in Wien ihre Solidarität mit der Ukraine.
Knapp 300 Demonstranten bekundeten in Wien ihre Solidarität mit der Ukraine. ©AP
In Wien versammelten sich am Samstagnachmittag knapp 300 Demonstranten, um ihre Solidarität mit der Ukraine zu bekunden.
Reisewarnung für die Ukraine

Im Rahmen eines "Europäischen Tages der Solidarität" haben am Samstagnachmittag auch knapp 300 Demonstrantinnen und Demonstranten in Wien ihre Unterstützung für die Ukraine zum Ausdruck gebracht. Neben Vertretern der ukrainischen Diaspora sowie der Botschaft traten Aktivisten österreichischer Vereine auf. Auch Parlamentarier von ÖVP, Grünen und NEOS versicherten Österreichs parteiübergreifende Unterstützung der Ukraine angesichts einer Bedrohung durch Russland.

Solidaritätsbekundung für Ukraine auch in Wien

Es könne nicht sein, dass ein skrupelloser Autokrat in Europa Grenzen verschiebe, begründete Mitorganisatorin Kati Schneeberger (Grüne) vom Verein "Vienna goes Europa" in einer Ansprache ihr Engagement. Demokratie, Freiheit und Menschenrechte seien die Feinde von Wladimir Putin, sagte sie.

Eine freie Ukraine, wo mehr Wohlstand als heute herrsche, sei für Putin eine Provokation, sekundierte ihr der österreichische Nationalrat Helmut Brandstätter (NEOS). Der Politiker, der vor einigen Wochen die Ukraine besucht hatte, verlas zudem eine SMS der ukrainischen Parlamentarierin Inna Sowsun, die die österreichische Öffentlichkeit aufforderte, grassierenden Falschmeldungen aus Russland keinen Glauben zu schenken.

Reimon sieht Russland als Aggressor im Ukraine-Konflikt

Nationalrat Michael Reimon (Grüne) plädierte dafür, im aktuellen Konflikt klar die Ukraine als Opfer und Russland als Aggressor zu im aktuellen Konflikt zu benennen. Russland selbst werde von niemandem militärisch bedroht, sagte er.

Es beunruhige ihn sehr, was geschehen könne, betonte der Europarlamentarier Lukas Mandl (ÖVP). Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe aber gesagt, dass Panik die größte Gefahr sei. "Bewahren wir einen kühlen Kopf, achten wir genau und reagieren hart", forderte Mandl.

Demonstrationen auch in Graz und Linz

Erfreut über die Solidaritätswelle für die Ukraine, die am Samstag auch zu Demonstrationen in Graz und Linz führte, zeigte sich indes der ukrainische Priester Taras Schagala von der ukrainischen St. Barbara-Kirche in Wien. "2004 haben wir während der Orangen Revolution am Schwedenplatz gesagt, dass wir gemeinsam viele sind. Damals waren wir aber nicht so viele wie heute", sagte er.

Neben ukrainischer Nationalsymbolik sowie belarussischen und georgischen Flaggen war am Samstagnachmittag auf dem Platz der Menschenrechte am Rande der Wiener Innenstadt auch massive Kritik am russischen Präsident zu lesen. Darunter war auch ein bekannter russischsprachiger Slogan aus dem Jahr 2014, in dem Putin aufgefordert wurde, sich "zum Teufel zu scheren".

Friedensgebet im Wiener Stephansdom

Am Samstagnachmittag haben sich auch einige Hundert Gläubige aus Österreich und der Ukraine zu einem Friedensgebet im Wiener Stephansdom zusammengefunden. Im Chor des Doms war dafür eigens eine traditionsreiche Marienikone aufstellt worden, an die man sich in Wien traditionell in Zeiten von Kriegsgefahr wandte. Anwesend war auch der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro López Quintana.

"Wir wissen uns in dieser Stunde in der Sorge um den Frieden mit Papst Franziskus und den Menschen in der Ukraine verbunden", sagte Domdekan Rudolf Prokschi in seinen Begrüßungsworten. Man bete bewusst vor der Ikone der Gottesmutter Maria, die ursprünglich aus dem ostungarischen Wallfahrtsort Máriapócs unweit der Ukraine stamme, erklärte er.

Man hoffe noch immer, dass es möglich sei, einen Krieg zu vermeiden, wandte sich nach einem Mariengebet im byzantinischen Ritus schließlich auch der ukrainische Botschafter in Wien, Wassyl Chymynez, an die versammelte Gemeinde. Dafür arbeite man diplomatisch sehr intensiv zusammen, betonte der Diplomat, bevor er sich selbst in einem Gebet an die Ikone wandte und um ihre Fürbitte in der aktuellen Situation bat. Die Fürbitte dieser Maria von Pötsch war seit Ende des 17. Jahrhunderts mit dem Sieg österreichischer Truppen gegen die Osmanen in der Schlacht bei Zenta in Verbindung gebracht worden.

(APA/Red)

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