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Demo zum Frauentag in Wien: Verstärkte Ungleichheit durch Corona

Auch Heinisch-Hosek und Brandstötter als Rednerinnen dabei.
Auch Heinisch-Hosek und Brandstötter als Rednerinnen dabei. ©APA/HERBERT NEUBAUER
In Form einer Kundgebung vor dem Frauenministerium haben Aktivistinnen am Donnerstagnachmittag auf die pandemiebedingte verstärkte Benachteiligung der Frauen aufmerksam gemacht.

Rund 100 Teilnehmende forderten am Minoritenplatz in der Wiener Innenstadt Schutz- und Entlastungsmaßnahmen. Angeführt wurde die Initiative vom Verein Feministische Alleinerzieherinnen (FEM.A), dem Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) und dem Österreichischen Frauenring (ÖFR).

Kundgebung zum Frauentag in Wien

42 Organisationen und Einzelpersonen beteiligten sich - unter Einhaltung von Abstands- und Maskenpflicht - an der Aktion, darunter Nationalratsabgeordnete und Ex-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) und NEOS-Mandatarin Henrike Brandstötter. "Diese Frauenministerin schweigt, sie ist zu leise. Es reicht den Frauen, sie sind belastet. Die Frauen können nicht mehr", kritisierte Heinisch-Hosek die aktuelle Ressortchefin Susanne Raab (ÖVP). Brandstötter betonte vor allem die Wichtigkeit finanzieller Unabhängigkeit: "Unsere Freiheit beginnt mit der eigenen Geldbörse", so die NEOS-Frauensprecherin, die außerdem die Umsetzung des Gender Budgeting forderte.

Forderungen der Aktivistinnen

Opferschutz und Arbeitsmarktmaßnahmen zählten zu den zentralen Forderungen der Aktivistinnen. "Alle spüren die Überlastung und wir vermissen eine soziale Frauenpolitik", hatte FEM.A-Obfrau Andrea Czak in ihrer Eröffnungsrede beklagt. Sie glaube, es gäbe einen großen Unmut über die "Retropolitik" der Bundesregierung und sparte ebenso nicht mit Kritik an Raab und der ÖVP.

AÖF-Geschäftsführerin Maria Rösslhumer hob die vielen krisenbedingten Unsicherheiten hervor. Immer mehr Frauen würden sich melden, weil sie sich etwa Miete und Heizkosten nicht mehr leisten könnten: "Man fühlt sich vom Staat alleine gelassen." Auch ÖFR-Vorsitzende Klaudia Frieben forderte ein Umdenken der Regierung: "Wir brauchen eine Politik, die es Frauen ermöglicht, in Zukunft eine Existenz zu haben."

(APA/Red)

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