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Demo "Gegen den Völkermord an Tamilen in Sri Lanka"

Rund 30 Personen haben am Montag "Gegen den Völkermord an Tamilen in Sri Lanka" in Wien vor der indischen Botschaft demonstriert.

Transparente mit der Aufschrift “Stop genocide on Tamils”, “Für Waffenstillstand in Sri Lanka” und “Stoppt den Völkermord gegen Tamilen” waren zu sehen. Es sei zwecklos zu glauben, dass die Probleme in Sri Lanka militärisch zu lösen seien, erklärte Michael Gehmacher von der Sozialistischen Linkspartei während seiner Ansprache und ergänzte: “Das ist dumme Propaganda”.

Gehmacher glaube, dass ein friedliches Zusammenleben in Sri Lanka grundsätzlich möglich sei und erklärte, der Konflikt sei entgegen unterschiedlichsten Meldungen aus den Medien “noch lange nicht vorbei”. Die Menschen in den Kriegsgebieten sind laut einer Sprecherin der Tamilischen Kulturgemeinschaft unvorstellbarer Gewalt ausgesetzt, und die Situation in Sri Lanka sei bei weitem schlimmer als in Gaza. Man appelliere an die sri-lankische Regierung, die Militäroffensive sofort einzustellen und einen uneingeschränkten Zugang zur Sicherung der humanitären Hilfsleistungen zu ermöglichen.

Heftige Kritik wurde während der Kundgebung auch an der Art des Krieges geübt. Es kämen auch Streubomben zum Einsatz, so eine Demonstrationsteilnehmerin. Wahllose Bombenangriffe, willkürlicher Artilleriebeschuss, Raketen mit Mehrfachsprengköpfen (MBRL) und Claymore-Angriffe (Antipersonenminen) auf zivile Ziele und eingerichtete “Schutzzonen” stünden im Kriegsgebiet an der Tagesordnung.

Die Armee der Regierung hat die Tamilen-Rebellen, die einst weite Teile der Insel kontrollierten, auf einen kleinen Streifen Land im Nordosten zurückgedrängt und dort eingekesselt. Hilfsorganisationen haben große Sorge über das Schicksal der nach ihren Angaben rund 250.000 im Kampfgebiet eingeschlossenen Zivilisten geäußert.

Nach Angaben der Armee starben seit Beginn der Militäroffensive vor zweieinhalb Jahren mehr als 12.000 Rebellen und 3.500 Soldaten. Eine unabhängige Bestätigung dafür gibt es nicht. Das Militär gewährt Journalisten und anderen unabhängigen Beobachtern keinen Zugang zum Kampfgebiet. Zuletzt mussten die Rebellen heftige Verluste im Kampf gegen die Regierungstruppen hinnehmen, denen es gelang, wichtige Gebiete zurückzuerobern.

Die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE), die auch in der EU auf der Liste der Terrororganisationen steht, kämpft seit 1983 für einen eigenen Staat der tamilischen Minderheit im Norden von Sri Lanka. Der Bürgerkrieg hat bereits mehr als 70.000 Menschen das Leben gekostet.

Kaerntner Ring 2,1010 Wien,Austria

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