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Dem Ökostrom auf der Spur: Tour 1

©VN/Markus Gmeiner
Andelsbuch- Die Luft von den nächtlichen Regenfällen wie reingewaschen. Die Temperaturen wie geschaffen fürs Wandern: Besser hätte der Start in die zweite Runde der VN-VKW-Kraftwerkswanderungen nicht ausfallen können.
Bilder der VKW-Kraftwerkswanderungen

Das meinten auch die rund 180 Teilnehmer, die sich schon am frühen Vormittag in Andelsbuch einfanden. Vor allem Familien nützten das Angebot für einen ebenso gemütlichen wie informativen Sonntagsausflug. Immerhin winkte als Lohn für die läuferischen Mühen eine Fahrt mit dem Wälderbähnle.

Geschichtsträchtig

Gewandert wurde auf höchstgeschichtsträchtigen Pfaden. Vom Kraftwerk Andelsbuch, das 1908 seinen Betrieb aufnahm, ging es hinauf zur „Bezeggsul“, wo sich weiland nicht nur der geografische, sondern auch politische Mittelpunkt des Bregenzerwaldes befand. Dort trafen sich Landammann und Räte. Dort wurden 1522 die ersten Gesetze beschlossen, von denen manche immer noch Gültigkeit haben, wie Anton Wirth, Obmann der Regionalplanungsgemeinschaft als kompetenter Heimatkundler berichtet. Als nicht minder historisch erwies sich das Kleinkraftwerk von Rudl Natter in Bezau. Als 1900 die Wasserräder anliefen, durfte sich Bezau als erste Gemeinde des Bregenzerwaldes über eine Elektrifizierung freuen. Heute produziert das Kraftwerk jährlich 530.000 Kw/h Strom. Davon werden 340.000 Kw in das Ökostromnetz der VKW-Ökostromgesellschaft eingespeist. Das Kraftwerk Natter ist eines von etwa 120 Kleinkraftwerken im Land, die Ökostrom liefern. Abnehmer sind rund 700 Kunden aus dem privaten, gewerblichen und öffentlichen Bereich. „Bezieher von Ökostrom unterstützen den Ausbau von erneuerbarer Energie“, erklärte Markus Beer, der die Wanderung für die VKW begleitete, den Zuhörern.

Geringer Mehraufwand

Die Kosten für Ökostrom sind nur um 0,7 Cent pro Kilowattstunde höher als jene von herkömmlichen VKW-Stromprodukten. „Für einen Haushalt mit einem Verbrauch von 5000 Kw ergibt sich ein finanzieller Mehraufwand von etwa 40 Euro“, rechnete Beer noch vor. Der Bevölkerung die Herkunft von Strom näherbringen ist das Ziel der Aktion „Erlebnis Wasserkraft“. Sie verbindet Exkursionen zudem mit Spaß und Hintergrundwissen. „Das Kraftwerk Andelsbuch ließen die Textilfabrikanten Jenny & Schindler in Kennelbach bauen, weil der Bregenzerwald schon damals zu den niederschlagsreichsten Regionen Europas zählte“, wusste Pirmin Moosbrugger zu berichten. Er erzählte auch, dass jährlich rund 10.000 Kubikmeter Sedimente mittels Schwimmbagger aus dem Stausee geräumt werden müssen. Die „Entsorgung“ erfolgt über die Bregenzerache. „Da brauchen wir schon ein kleines Hochwasser, damit sich alles gut vermischt“, erklärte Moosbrugger. Und Erwachsene wie Kinder lauschten gebannt den Ausführungen.

Dampf statt Diesel

Beate und Ludwig Hinteregger aus Altach kamen mit ihren drei Kindern nach Andelsbuch. „Wir waren letztes Jahr schon dabei und es hat uns sehr gut gefallen“, sagt die Mutter. Dass zum Abschluss die Museumsdampflok auf Schiene gebracht wurde, war dann für alle das Größte.

TERMINE:

Tour 2: 1. August, Klostertal– Langen–Bludenz

Tour 3:
15. August, Montafon– Vandans–Latschau

Tour 4: 29. August, Walgau–Nenzing–Frastanz

Informationen und Anmeldung unter: www.vkw.at oder unter der Telefonnummer 05574/9000

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