In Andelsbuch, neben dem Bahnhof, soll es entstehen, das eigene Haus des Werkraums Bregenzerwald. Die Gemeinde stellt gut 2000 Quadratmeter Grund. Der renommierte Schweizer Architekt Peter Zumthor würde es planen. Zugesagt hat er schon. Nicht, dass ein Zentrum für die Wälder Handwerker so viel Prestige brächte. Aber Zumthor hat Spaß daran. Er war Jury-Vorsitzender der Ausstellung Handwerk und Form und hat nicht einmal eine Rechnung geschrieben. Er arbeitet immer wieder mit Wälder Handwerkern zusammen. Ihnen jetzt ein passendes Haus zu planen, ist ihm ein Anliegen. Anton Kaufmann auch.
Eigene Wege
Der Holzbauer aus Reuthe hat den Werkraum 1999 miterfunden. Damals haben mehrere Gemeinden die Rahmenbedingungen fürs Handwerk im Bregenzerwald erheben lassen. Das Ergebnis troff nur so von Modewörtern wie Clusterbildung u. ä. Uns war nicht wohl dabei, erinnert sich Kaufmann. Etwas Aufgepfropftes würde im Wald nicht funktionieren. So gingen die Wälder mit dem Werkraum eigene Wege. Anfangs enthusiastisch: Über 100 Mitglieder hatten wir. Selbst Frächter und Buchhalter waren dabei. Doch wer keinen Nutzen fand, ging wieder. Die Zahl sank auf 65. Heute sind es wieder an die 100 Mitglieder, vom Bäcker bis zum Zimmermann. Der Werkraum hilft den Handwerkern. Er schafft befruchtende Kontakte nach außen, etwa in Designfragen. Er ermöglicht Ausstellungen. Und wir schauen drauf, dass nicht alle Lehrlinge von den großen Firmen außerhalb des Bregenzerwaldes kassiert werden. Das ehrt uns zwar, aber es tut unseren Betrieben weh.
Kleine Anfänge
Kaufmann ist mit Handwerk und Holz groß geworden. In meiner Kindheit war unsere Werkstatt so klein, dass die 14 Mitarbeiter bei der Mama in der Küche gegessen haben. Heute beschäftigt das Holzbauwerk Kaufmann inzwischen im Besitz der Mayr-Melnhof Gruppe 270 Mitarbeiter. Den Projektbereich haben wir freilich ausgegliedert. Dort tut Anton Kaufmann wieder, was ihn ein Leben lang fasziniert hat: Er plant und konstruiert in Holz.