Besonders betroffen war die Justizanstalt Josefstadt. Wegen eines kaputten Trafos beim Friedrich-Schmidt-Platz fiel in dem Amtshaus und in Teilen des achten Bezirks der Strom aus, so die Feuerwehr. Verletzt wurde bei dem Vorfall laut den Einsatzkräften niemand. Im Traforaum des Gebäudes gingen die Feuerwehrleute gegen die Qualmentwicklung vor.
Der Stromausfall wirkte sich besonders in der Justizanstalt Wien-Josefstadt aus. Auch dort gingen vorübergehend die Lichter aus. Die Insassen saßen in ihren Zellen fest, da das Halbgesperre im Dunkeln lag, konnten zahlreiche Anwälte ihre Häftlingsbesuche nicht durchführen. Mehrere Haftprüfungsverhandlungen mussten verschoben werden, Vorführungen zu Gerichtsverhandlungen verzögerten sich. Hofspaziergänge fanden nicht statt.
Betroffen waren auch Teile des angrenzenden Straflandesgerichts. In der Tiefgarage herrschte völlige Dunkelheit, Richter und Staatsanwälte tasteten sich teilweise mit Taschenlampen bzw. mit Hilfe der Handy-Beleuchtung vorwärts. Die Aufzüge funktionierten nicht. Einige Richter klagten über Computerabstürze in Folge der vorübergehend unterbrochenen Stromversorgung. Auch das Buffet war eine Zeit lang ohne elektrisches Licht, was zwei altgediente Richter nicht störte: Bei Kerzenlicht genossen sie ihre morgendlichen Getränke.
Es ist zum Glück nichts Gravierendes passiert, meinte Gerichtssprecher Christian Gneist auf Anfrage der APA. Die Notstromaggregate hätten funktioniert, der Gerichtsbetrieb sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen. Auch aus der Justizanstalt hieß es, die kurzfristige Dunkelheit habe keine größeren Schwierigkeiten nach sich gezogen. Die Sicherheit im größten Gefängnis des Landes sei stets gewährleistet gewesen.
Nach zwei Stunden war der Stromausfall im achten Bezirk komplett behoben, sagte ein Sprecher der Wien-Energie.