Deepfake-Eklat: Trump verbreitet KI-Video von angeblicher Obama-Verhaftung

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat auf seiner Plattform Truth Social ein manipuliertes KI-Video veröffentlicht, das Barack Obama im Oval Office bei einer angeblichen Verhaftung durch FBI-Agenten zeigt. In dem 30 Sekunden langen Clip ist Obama zunächst mit Trump zu sehen, bevor maskierte Beamte hereinstürmen, dem Ex-Präsidenten Handschellen anlegen und ihn in orangefarbener Gefängniskleidung zeigen. Unterlegt ist die Szene mit dem Song „YMCA“ der Village People – und dem provokanten Slogan: „Niemand steht über dem Gesetz“.
Politische Botschaft statt Satire
Obwohl das Video klar als Fälschung zu erkennen ist, enthält es keinen satirischen oder erklärenden Hinweis. Trumps Beitrag zielt offenbar auf eine politische Mobilisierung ab. Das Video stammt ursprünglich von TikTok, wurde von Trump aber in einen konkreten politischen Kontext gestellt: Es folgte unmittelbar auf Aussagen der früheren Kongressabgeordneten Tulsi Gabbard, die Obama eine Verschwörung gegen Trump vorwarf.
Kein Einzelfall: Trump stützt sich auf KI-Inhalte
Trump veröffentlichte in den vergangenen Tagen dutzende Beiträge zur angeblichen „Sabotage“ seiner Präsidentschaft durch das politische Establishment – unter anderem durch Obama. Das Deepfake dient offenbar dazu, diese Erzählung visuell zu untermauern. Hinweise auf die Künstlichkeit des Clips fehlen jedoch – ein Umstand, der bei Expertinnen und Experten für große Besorgnis sorgt.
Gefährliche Dynamik durch KI-Manipulation
Medienethiker warnen vor einer zunehmenden Verbreitung von Deepfakes im politischen Raum. Die bewusste Streuung irreführender Inhalte – insbesondere durch prominente Persönlichkeiten – könne die Grenze zwischen Realität und Fiktion weiter verwischen. In den USA, wo der Präsidentschaftswahlkampf 2024 Fahrt aufnimmt, befürchten Beobachter eine Eskalation solcher Manipulationen.
(VOL.AT)