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Decknamen aus Angst vor CIA-Abhöraktion

©APA
Aufhorchen ließ der Leiter der BAWAG-Bilanzabteilung Berthold Schmidt heute, Montag, bei seiner Zeugenaussage im BAWAG-Prozess.

Richterin Claudia Bandion-Ortner wollte von ihm wissen, warum in einem von Schmidt verfassten Protokoll der „Bilanzrunde“ in der BAWAG vom 16. Oktober 2002 festgehalten wurde, bei Telefonaten mit Thomas Hackl in New York Codenamen zu verwenden. Hackl war der frühere Leiter der Wertpapierabteilung (Treasury) in der Bank und von 2002 bis 2004 Manager beim 2005 pleitegegangenen US-Broker Refco.

„Hackl hatte damals Angst, dass Telefonate von der CIA abgehört werden“, erläuterte Schmidt. Die Zentrale des US-Brokers Refco sei nahe an Ground Zero, dem Ort des Terroranschlags auf das World Trade Center, gelegen. So sollte etwa bei Telefonaten mit Hackl statt dem Wort „BIF“ (BAWAG International Finance) der Deckname „Filiale Klagenfurt“ verwendet werden. Über die BIF in Dublin flossen Gelder für die Sondergeschäfte mit Flöttl in die Karibik. Der Wirtschaftsprüfer sollte als „Mitarbeiter Meier“ und der Liquid Opportunity Plus Fonds (LOP), wo die wertlosen Uni-Bonds aus den Flöttl-Geschäften geparkt waren, nur als „Fonds“ bezeichnet werden. Die Verwendung von Decknamen sei aber dann doch nicht umgesetzt worden, erklärte Schmidt.

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