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Debatte um Rückgabe Afrikanischer Raubkunst in Wien

Neben afrikanischer Raubkunst im Weltmuseum Wien wurde auch die Rückgabe eines aztekischen Kopfschmuckes an Mexiko immer wieder diskutiert.
Neben afrikanischer Raubkunst im Weltmuseum Wien wurde auch die Rückgabe eines aztekischen Kopfschmuckes an Mexiko immer wieder diskutiert. ©JOE KLAMAR / AFP
Heute finden sich in Museen aller Welt Kunstwerke, wie die Bronzena us dem Palast des damaligen Königreichs Benin. Auch im Weltmuseum Wien gibt es solche Kunst. Nun wird über die Rückgabe dieser diskutiert.
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Die afrikanische Raubkunst stammt meist aus den britischen Plünderungen des Jahres 1897 und wurde von Afrika dadurch auf den Kunstmarkt in Europa gebracht. Auch im Weltmuseum Wien gibt es solche Kunst. Die Debatte um ihre Rückgabe an Nigeria hat der Frage der Restitution von im kolonialen Kontext geraubten Kunstwerken viel Schwung verliehen. Nun widmet sich ein Symposium der Restitution Afrikanischer Raubkunst in österreichischen Museen.

Debatte um Rückgabe von Afrikanischer Raubkunst in Wien

"3RRR - Kitong-Kiass" heißt das von 31. August bis 2. September in der CEU - Central European University und in der AFRIEUROTEXT Buchhandlung in der Lasallestraße in Wien-Leopoldstadt abgehaltene Symposium. 3RRR steht für "Restitution - Rehabilitation - Reconciliation" (Rückgabe - Rehabilitation - Versöhnung), "Kitong-Kiass" bedeutet in der kamerunischen Yangben-Sprache "Unser Erbe, unsere Erinnerung". Veranstaltet wird das Symposium, das sich "zum ersten Mal mit der Frage der Restitution aus afrikanischer Sicht" beschäftigen will, vom Kulturverein AFRIEUROTEXT Österreich in Kooperation mit "fresh, Black Austrian Lifestyle Magazine".

Afrikanische Gesellschaft zu Restitution von Raubkunst befragt

"Zum ersten Mal in Österreich wird die afrikanische Zivilgesellschaft zu Fragen der Restitution afrikanischer Raubkunst in Österreichischen Museen Position beziehen", heißt es in einer Ankündigung. Es handle sich bei der Restitutionsdebatte um mehr als nur um Kunstwerke. "Das Symposium initiiert ein echtes produktives Miteinander. Es wirft Fragen zu einer neuen und differenzierten Ordnung in den österreichisch-afrikanischen Beziehungen auf, in den Bereichen gesellschaftlicher Partizipation und (Entwicklungs-)Zusammenarbeit bzw. -Politik."

Ginge bei Restitutionsdebatte um mehr als nur um Kunstwerke

Als Schirmherr der Veranstaltung fungiert der prominente kamerunische Historiker und Politologe Achille Mbembe, der an der Witwatersrand-Universität in Johannesburg lehrt und den französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Fragen der Restitutions- und Afrikapolitik berät. 2018 erhielt er als einer der führenden Vertreter der postkolonialen Theorie und Autor von Büchern wie "Kritik der schwarzen Vernunft" und "Ausgang aus der langen Nacht" den Gerda Henkel Preis. 2020 wurde ihm in Deutschland anlässlich seiner geplanten Eröffnungsrede zur (dann wegen Corona abgesagten) Ruhrtriennale in einer hitzig geführten Debatte Antisemitismus und Holocaustrelativierung vorgeworfen - Vorwürfe, die von Mbembe scharf zurückgewiesen wurden.

(APA/Red)

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