AA

Debatte um Frühpensionierungen von Wiener Beamten

Das Pensionsalter der Wiener Pensionisten sorgt schon länger für Diskussionen.
Das Pensionsalter der Wiener Pensionisten sorgt schon länger für Diskussionen. ©APA
Allein im heurigen Jahr sind bereits 363 Wiener Gemeindebeamte mit einem durchschnittlichen Alter von 53,3 Jahren in den vorzeitigen Ruhestand gegangen. Im Vergleich zu den Kollegen aus den anderen Bundesländern gehen Beamte in Wien deutlich früher in Pension. Im Rathaus will man an der Wiener Sonderregelung festhalten, das Pensionsalter aber schrittweise auf 60 Jahre anheben.

Bis einschließlich Juli sind laut Medienberichten 363 Gemeindebeamte vorzeitig in den Ruhestand gegangen. Ihr Durchschnittsalter: 53,3 Jahre. Angesichts dessen warnt die ÖVP vor einem neuen Rekordwert für das Gesamtjahr. Im Rathaus will man sich auf derlei Hochrechnungen nicht einlassen, betont aber gleichzeitig, dass man weiter an der Wiener Sonderregelung festhalten werde. 

Unterschiedliche Gründe für Frühpensionierungen

Aus dem Büro der zuständigen Stadträtin Sandra Frauenberger hieß es gegenüber der Tageszeitung “Die Presse”, dass es sich bei den betroffenen Beamten tatsächlich um kranke Menschen handle. Der aktuelle Halbjahreswert müsse aber für das Gesamtjahr 2012 keinesfalls ein Allzeithoch bedeuten. Denn die Frühpensionierungen seien zuletzt rückläufig gewesen – von 612 im Jahr 2009 auf 589 im Jahr 2010 und schließlich auf 510 im Vorjahr. Man werde noch stärker auf Prävention setzen, wurde versichert.

Debatte um Wiener Beamte nicht neu

Die Debatte über die Pensionsregelungen in Wien schwelt seit längerem. Der Rechnungshof hatte wiederholt bemängelt, dass die Übergangsfristen deutlich länger sind als jene auf Bundesebene und dies für die Bundeshauptstadt enorme Kosten verursache. Seitens der Stadt denkt man aber weiterhin an keine Änderungen. Man werde nicht die schwarz-blaue Pensionsreform übernehmen, lautet die Argumentationslinie. Zudem sei Wien nicht nur Bundesland, sondern auch Gemeinde, weshalb Bedienstete – im Gegensatz zum Bund und zu anderen Ländern – schwere körperliche Arbeit verrichteten, wird stets auf Kanalräumer oder Mitarbeiter der Müllabfuhr verwiesen.

Pensionsalter soll schrittweise angehoben werden

Dennoch hatte Bürgermeister Michael Häupl im Februar angekündigt, das Pensionsalter der Wiener Beamtenschaft schrittweise auf durchschnittlich 60 Jahre anheben zu wollen. Hier gibt es noch einiges zu tun. Denn laut Statistik gingen die Rathaus-Beamten 2011 mit 57,1 Jahren in den Ruhestand. Zum Vergleich: Im Bund lag der Durchschnitt bei 60,6 Jahren, wobei dieser Wert aus 2010 stammt. Für das Vorjahr liegen hier noch keine Zahlen vor. (APA)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Debatte um Frühpensionierungen von Wiener Beamten
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen