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Debatte im Nationalrat um geplantes Kinderschutzpaket

Im Nationalrat wurde über die Kinderschutzpläne der Regieurung debattiert.
Im Nationalrat wurde über die Kinderschutzpläne der Regieurung debattiert. ©APA/ROBERT JAEGER (Symbolbild)
Am Dienstag wurde im Nationalrat in der ersten regulären Sitzung im neu renovierten Parlament das geplante Kinderschutzpaket der Bundesregierung debattiert.

Hinter das von Justizministerin Alma Zadić (Grüne) präsentierte Vorhaben stellten sich grundsätzlich alle Fraktionen. Skeptisch zeigten sich aber die NEOS und vor allem die FPÖ, die von Verfehlungen einer "linken Kulturschickeria" sprach. An Beschlüssen sind weitere Teuerungshilfen sowie eine Wahlrechtsreform geplant.

Kinderschutzpaket setzt auf Prävention, Strafverfolgung und Sanktionen

Das in der Vorwoche im Ministerrat beschlossene Maßnahmenpaket setze auf die Säulen Prävention, Strafverfolgung und Sanktionen sowie Opferschutz, führte die Justizministerin in der "Aktuellen Stunde" aus. "Kein Kind darf Opfer von sexueller Gewalt werden", unterstrich Zadić, die auch die Bezeichnung als "rein digitales Delikt" in der Causa um den Schauspieler Florian Teichtmeister zurückwies. Ziel sei ein umfassender Schutz. Straftaten sollten verhindert werden, bevor sie passieren.

Nationalrat: Arbeit an Kinderschutzpaket bereits vor Fall Teichtmeister

Aus ihrer eigenen Fraktion bekam sie dafür Zustimmung, wobei Barbara Neßler unterstrich, dass es sich um ein Paket handle, an dem schon vor dem Fall Teichtmeister monatelang gearbeitet worden sei. Michaela Steinacker (ÖVP) sprach von einem gelungenen Vorschlag. Seitens der Opposition signalisierte Selma Yildirim (SPÖ) Zustimmung. Ihre Partei verurteile jede Art von Gewalt, meinte sie und sprach sich wie Zadić gegen eine Verharmlosung als "so eine Onlinegeschichte" aus.

Scharf reagierte hingegen die FPÖ. Susanne Fürst ortete eine "linke Kulturschickeria, die schon seit Jahrzehnten flirtet mit Übergriffen auf Kinder". Zadić habe sich als Abgeordnete der "Liste Jetzt" 2019 gegen das Gewaltschutzpaket von ÖVP und FPÖ ausgesprochen und in drei Jahren als Justizministerin lieber dem Kampf gegen "Hass im Netz" gewidmet, "der oft nur der Kampf gegen regierungskritische Äußerungen" sei. Yannick Shetty (NEOS) sprach von Anlassgesetzgebung und befürchtete deshalb Schlampigkeit. Ohnehin liege aber derzeit noch kein Gesetzesentwurf vor.

Aktuelle Europastunde der SPÖ zur Energiespekulation

Nach einer "Aktuellen Europastunde" der SPÖ zum Thema Energiespekulation stehen am Dienstag auch einige Gesetzesbeschlüsse an, etwa weitere Hilfen für Unternehmen und Haushalte als Reaktion auf die Teuerungskrise. Bei der anstehenden Wahlrechtsreform wird indirekt ein "vorgezogener Wahltag" etabliert, nämlich in der Form, dass man künftig bei allen Gemeindeämtern beim Abholen der Wahlkarte auch gleich seine Stimme abgeben kann. Beschleunigt werden aussagekräftige Ergebnisse dadurch, dass ab kommendem Jahr Wahlkarten, die bis Freitag vor der Wahl 17 Uhr eintreffen, noch am Wahltag mit den übrigen Stimmen gemeinsam im Sprengel ausgezählt werden.

Es handelt sich am Dienstag um die ersten Beschlüsse des Nationalrats im Haus am Ring seit fünfeinhalb Jahren. Eingeweiht worden war der in der Zwischenzeit renovierte Plenarsaal bereits vergangene Woche mit einer Sondersitzung.

(APA/Red)

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