“Ich erwarte, dass Facebook umgehend reagiert, zumal die Kritik vonseiten der Nutzer immer lauter wird”, sagte sie am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. “Mit weltweit mehr als 400 Millionen Nutzern sollte Facebook ein Vorbild beim Datenschutz sein, nicht Schlusslicht.” Aigner hatte Facebook in einem offenen Brief mit einer Kündigung ihrer Mitgliedschaft gedroht, wenn Daten der Nutzer ohne deren Einwilligung weitergegeben werden.
Der Chaos Computer Club (CCC) warnte vor Datenschutzlecks. “Wenn man erstmal drin ist, ist es eine Krake, die sich alles von den Nutzern holt”, sagte Sprecher Frank Rosengart. Der Zweck der sozialen Netzwerke sei es letztlich, Geschäfte zu machen. Die Politik hat nach Ansicht des CCC kaum eine Handhabe. “Die Facebook-Nutzer haben mit dem amerikanischen Unternehmen eine Nutzungsvereinbarung”, sagte Rosengart. Damit unterliege das Netzwerk nicht deutschem Recht.
Aus den USA gab es von Facebook zunächst keine Stellungnahme. Eine deutsche Sprecherin sagte aber in Hamburg, das Unternehmen nehme die Reaktionen und die Kritik der Nutzer “sehr ernst”.
Facebook-Vorschlag zu Datenschutzrichtlinien: http://dpaq.de/8So76
Aigner-Schreiben an Facebook-Gründer Mark Zuckerberg: http://dpaq.de/XdQFz
Facebook-Blogeintrag zu den Nutzer- Reaktionen (englisch): http://dpaq.de/PUDCB