Die Exekutive nimmt die nicht aktuellen Aufnahmen hingegen gelassen. Es gebe bisher keine Fälle, in denen Tatorte über Street View ausspioniert wurden, teilte das Bundeskriminalamt mit.
“Ich habe auch das Recht, nicht gefilmt und abgespeichert zu werden”, sagte Zeger im APA-Gespräch. Die Vorankündigung und die Genehmigung für die Aufnahmen sind auch die wichtigsten Forderungen der ARGE Daten an Google. Zeger machte darauf aufmerksam, dass auch jeder kleine Gewerbetreibende für Filmaufnahmen eine Genehmigung einholen müsse. Außerdem übte Zeger heftige Kritik daran, dass die Kameras auf den Google-Autos in drei Metern Höhe filmen. “Zäune sind nicht so hoch”, sagte der Datenschützer. Man könne normalerweise davon ausgehen, dass jemand mit seinem zwei Meter hohen Zaun über einen ausreichenden Schutz seiner Privatsphäre verfüge.
Anonymisierung an Ort und Stelle
Drittens verlangen die Datenschützer die Anonymisierung personenbezogener Angaben sofort an Ort und Stelle, nicht erst in den USA. Laut Zeger werden die Daten in die USA geschickt und dort für eine bestimmte Zeit gespeichert sowie anonymisiert. Laut Google sei das ein halbes Jahr. Außerdem reiche die Anonymisierung von Gesichtern und Autokennzeichen nicht aus. Es gebe viele andere auffällige Kennzeichen. Der Datenschützer lässt eine der klassischen Verantwortungen von Google nicht gelten: “Google sagt: ‘Wenn sich einer beschwert, löschen wir’s eh’. Da verkehrt sich das Grundrecht auf Privatsphäre ja ins Gegenteil.”
Wann Österreichs Straßen tatsächlich in einer 3D-Ansicht im Internet abrufbar sind, ist noch offen. Der Launch soll laut Medienberichten in den nächsten Wochen stattfinden. Google hatte vor rund einem Jahr damit begonnen, heimische Straßen zu fotografieren.