Neben der Wohnadresse und Zahlungsinformationen wissen die E-Tretroller vor allem eins: Das Bewegungsprofil, mit dem sich der Fahrer oder die Fahrerin durch die Stadt bewegt. Und das ist auch für andere Firmen interessant. Fährt ein Fahrer etwa häufig durch den 7. Bezirk könnte er – etwa auf Facebook – andere Werbung angezeigt bekommen, als jemand, der nur in Wien-Leopoldstadt unterwegs ist.
Anonym oder personenbezogen
Natürlich sind die Daten auch für die Scooterbetreiber selbst wichtig: So können sie damit die Nachfrage nach Scootern an bestimmten Orten ermitteln und entsprechend reagieren. Fahren etwa mittags immer mehr Roller den Wiener Ring entlang, zahlt es sich aus, mehr Roller am Vormittag in diesem Bereich bereitzustellen. Der Punkt ist jedoch: Dafür müssen die Daten nicht jeder einzelnen Person zugeschrieben werden sondern können anonymisiert ausgewertet werden.
Verkaufte Daten bringen “ökonomischen Vorteil”
Der E-Scooteranbieter “Bird” äußerte sich bereits schriftlich zur Causa und versicherte, dass die Daten nur intern genutzt werden würden und niemals an andere Unternehmen verkauft werden würden. Datenschutzexperte Nikolaus Forgó bezweifelt diese Aussage: “Ich glaube den meisten Unternehmen nicht, dass sie die Daten nicht für andere Zwecke auswerten, weil das einen erheblichen ökonomischen Vorteil darstellt”.