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Datensammler: Neben ÖBB auch Wiener Müllabfuhr

Ecards können vom Arbeitgeber noch nicht ausgelesen werden.
Ecards können vom Arbeitgeber noch nicht ausgelesen werden. ©APA
Nicht nur die ÖBB sammelten Krankheitsdaten über ihre Mitarbeiter - auch die Wiener Müllabfuhr fragt nach Krankenständen bei den Betroffenen nach. Zu den Datensammlern zählt auch die Oper, berichtet der Standard.
ÖBB-Daten an die Justiz
"Rückkehrgespräche"

Die Bundesbahnen sind nicht das einzige staatsnahe Unternehmen, in dem Krankheitsdaten von Mitarbeitern gesammelt werden, schreibt “der Standard” am Wochenende. Die Wiener Müllabfuhr (MA48) erhebe seit 2002 systematisch die Gründe für Fehlzeiten. Fragebögen würden bei schweren manuellen Tätigkeiten eingesetzt, zitiert die Zeitung Christian Meidlinger, Chef der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten.

Allerdings: Die Teilnahme an der Erhebung ist freiwillig, es gibt dem Vernehmen nach keine Sanktionen, wenn jemand Gründe für Krankenstände nicht angibt. Im gesamten Erhebungszeitraum hat sich auch noch nie jemand von den Betroffenen über das Verfahren beschwert.

In der Staatsoper müssten die technischen Mitarbeiter, die noch einen Beamtendienstvertrag haben, am Tag der Erkrankung Meldung erstatten. Auf dem Formular dazu solle der behandelnde Arzt auch den Grund der Verhinderung angeben. Laut Bundestheater-Chef Georg Springer stamme das Formular aus den 1950er Jahren und “wurde nach der Ausgliederung, warum auch immer, weiter verwendet. Spät genug, aber endlich, wurde es nun, auch aufgrund der ÖBB-Berichterstattung, geändert”.

Das sei aber nicht flächendeckend in allen Bundestheater-Töchtern praktiziert worden. “Es gibt oder gab auch keinerlei datentechnische Erfassung von Krankheitsdaten”, versichert Springer laut Zeitung. Dass die Weigerung, die Diagnose preiszugeben, mit einer Vorladung zum Betriebsarzt sanktioniert werde, wie Staatsopern-Insider behaupten, weist er zurück. Häufig fehlende Mitarbeiter kämen aber bevorzugt im Sommer in Salzburg zum Einsatz.

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