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"Das wird wie bei der Titanic" - Handyvideo vom Fährunglück vor Südkorea

Das Fährschiff "Sewol" kenterte am 16. April im Gelben Meer.
Das Fährschiff "Sewol" kenterte am 16. April im Gelben Meer. ©AP
Ein Handy-Video, das ein Schüler unmittelbar vor dem tragischen Untergang einer südkoreanischen Fähre mit mehr als 220 Toten gemacht hat, zeigt eine Gruppe sorglos scherzender Jugendlicher, die den Ernst der Lage noch nicht erfasst hatten. "Das wird wie bei der Titanic", sagt lachend ein Bub, als sich die "Sewol" am 16. April langsam zur Seite zu neigen begann.
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Wut und Gewalt nach Unglück

Das Video wurde am Freitag von südkoreanischen Medien auf Bitten des Vaters des 17-Jährigen veröffentlicht, der den Film erstellte und bei dem Unglück ums Leben kam. “Hey, rettet mich!”, scherzt ein weiterer Schüler, während ein Dritter vorschlägt, das Handy-Video spaßeshalber später auf Facebook zu veröffentlichen. Park Su Hyeon begann laut Anzeige seines Mobiltelefons um 08.52 Uhr Ortszeit zu filmen – wenige Minuten, bevor die Crew zum ersten Mal Alarm gab.

Schüler folgen den Anweisungen

Um 09.06 Uhr endet die Aufnahme, inzwischen klingen die Schüler ängstlich und verwirrt. Einer beklagt sich über zitternde Knie und Übelkeit, ein anderer wundert sich über die Ansage der Schiffscrew, dass alle Passagiere Rettungswesten überziehen sollen. “Ich verstehe nicht (…) Heißt das, dass das Schiff sinkt?” “Was macht der Kapitän?”, fragt einer. Die Leiche von Park wurde ebenso wie sein Mobiltelefon aus dem Wrack der Fähre geborgen.

Suche durch starke Strömung erschwert

Von den 476 Passagieren an Bord der Fähre waren 325 Schüler aus derselben Schule in Ansan. Sie waren auf dem Weg zu einem Ausflug auf der südlichen Insel Jeju. Die Totenzahl wurde am Freitag mit 226 angegeben, 76 Menschen galten noch als vermisst. Taucher setzten die Suche nach weiteren Opfern trotz schlechten Wetters fort. Ihre Arbeit wurde durch starke Strömungen und miserable Sichtweite erschwert.

Schiff war überladen

Die genaue Unglücksursache ist noch unklar. Experten meinen, möglicherweise habe eine zu scharfe Wendung die Fähre ins Ungleichgewicht gebracht. Zudem soll das Schiff hoffnungslos überladen gewesen sein. Alle 15 überlebenden Besatzungsmitglieder befinden sich in Untersuchungshaft. Der Crew, allen voran Kapitän Lee Joon Seok, wird vorgeworfen, die Evakuierung verzögert und die Passagiere im Stich gelassen haben, weil sie frühzeitig das Schiff verließ.

(APA/AFP)

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