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Das war der Wahlauftakt der Grünen zur Kärntner Landtagswahl

Die Grünen feierten ihren Wahlkampfauftakt zur Kärntner Landtagswahl am Freitag.
Die Grünen feierten ihren Wahlkampfauftakt zur Kärntner Landtagswahl am Freitag. ©APA/GERD EGGENBERGER
Am Freitagabend starteten die Grünen mit einer After-Work-Party in Klagenfurt in den Wahlkampf zur Kärntner Landtagswahl 2023.
Team Kärnten und Grüne starten in die Wahlkampfphase

Spitzenkandidatin Olga Voglauer bekam beim Wahlkampfauftakt zur Kärntner Landtagswahl Unterstützung von Vizekanzler Werner Kogler und Justizministerin Alma Zadić. Kogler sprach eine "Einladung" an den amtierenden Landeshauptmann und in den Umfragen vorne liegenden Peter Kaiser (SPÖ): Er solle "den Mut aufbringen", eine grüne Regierungsbeteiligung "einen Schritt weiterzubringen".

Wahlauftakt der Grünen zur Kärntner Landtagswahl

Rund 100 Parteimitglieder und Sympathisanten trafen sich in einem etwas knapp bemessenen Veranstaltungssaal am Kardinalplatz. Neben einigen jungen Besuchern waren auch zahlreiche Grüne gekommen, die wohl zu Zeiten der Hainburger-Au-Besetzung politisch sozialisiert worden sein dürften. Während ein Gitarrist mit Songs von "Wonderwall" bis "Hit the Road Jack" einstimmte, wurden Schilder verteilt, deren Aufschrift schon klar machte, wie die Grünen ihren Wahlkampf anlegen würden: "Klimaschutz? Gemma!", "Solar? Gemma!" und "Olga wählen!"

Willen für ein Comeback bei Kärntner Landtagswahl entdeckt

In Kärnten entdecke man den Willen für ein Comeback: "Und das werden wir auch brauchen", leitete Kogler seine Rede ein - die Grünen waren ja bei der letzten Landtagswahl 2018 aus dem Landtag geflogen. Weite Teile seiner Rede verbrachte der Vizekanzler mit Ausführungen über die Situation auf Bundesebene. Die meisten Skandale seien "von 2014 bis 2017 oder von 2017 bis 2019" passiert, "und was wurde damals aufgeklärt? Nix! Aber heute wird nix mehr daschlogn", so Kogler. Natürlich durfte auch die grüne Causa Prima nicht fehlen: Raus aus Fossil, rein ins Solarzeitalter, laute die Devise, so Kogler: "Aber das muss auch wer tun."

"Wer trägt die Verantwortung und wer trägt zur Lösung bei?"

Die Frage sei: "Wer trägt die Verantwortung und wer trägt zur Lösung bei? Grün wirkt, gerade wenn man regiert." Nun müssten die Grünen einmal in den Kärntner Landtag, "damit es diese Stimme überhaupt erst gibt". Aber, bekräftigte Kogler den Willen, mehr Verantwortung zu übernehmen: "Wir sollten eine freundliche, offene Einladung an Landeshauptmann Peter Kaiser aussprechen, den Mut aufzubringen, dass er eine Regierungsbeteiligung der Grünen in Kärnten einen Schritt weiterbringen kann."

Man habe in den Jahren 2017 und 2018 "Kräfte gesammelt"

Als man in den Jahren 2017 und 2018 auf Bundesebene "Kräfte gesammelt" hat, sei es auch hier in Kärnten schwierig gewesen. Als dann Voglauer übernommen habe, habe es einen Aufwärtstrend gegeben: "Das sollten wir uns beibehalten. Mit dieser Entschlossenheit müssen wir weiterarbeiten."

So angekündigt und begleitet von Van Halens "Jump" wurde die Spitzenkandidatin selbst auf die Bühne geklatscht. Sie dämpfte zu Beginn ihrer Rede die Stimmung: Der Klimawandel sei für jeden bemerkbar, seit fast einem Jahr gebe es Krieg in Europa, vieles sei während der Pandemie "verletzlich" geworden. Nun müsse man das "aufeinander Schauen" leben: "Das brauchen wir wie einen Schluck Wasser auf dieser Bergetappe."

Das "alte Denken" müsse man bei den Grünen daheimlassen

Eines müsse man aber daheimlassen: "Das alte Denken. Setzen wir uns gemeinsam an einen Tisch, damit wir gemeinsam das vereinbaren, was dieses Kärnten/Koroška jetzt braucht, dieser ungeschliffene Diamant. Wir werden es schleifen, bis es glänzt." 25.000 Stimmen brauche man, damit die Grünen wieder eine Stimme im Kärntner Landtag bekommen: "Jetzt haben wir die Chance, mitzugestalten!", so Voglauer, die Teile ihrer Rede auch auf Slowenisch formulierte.

Applaus für Voglauers Ansagen zum Klagenfurter Flughafen

Applaus gab es für Voglauers Ansagen zum Klagenfurter Flughafen: "Der Flughafen ist ein totes Pferd, aber damit will man nicht nur reiten, sondern auch noch fliegen." Man sollte etwas aus den 220 Hektar Flughafengrund machen: "Und bis uns etwas einfällt: Stellen wir ein Sonnenkraftwerk hin, das Strom für 80.000 bis 90.000 Kärntnerinnen und Kärntner produziert." Für die Energiewende brauche es schließlich einen "Abbau aller bürokratischen Hürden", sie gelinge nur dann, "wenn Verwaltung und Politik endlich mitspielen" würden.

Zadi´c: Klimaschutz und soziale Gereichtigkeit haben wichtige Rolle

Justizministerin Zadić, sagte, neben Klimaschutz spiele auch die soziale Gerechtigkeit eine wichtige Rolle. "Wir Grüne brechen altes Denken auf, denn wir müssen uns den Herausforderungen der Zukunft stellen." Das passiere auch auf Bundesebene, wie etwa mit der ökosozialen Steuerreform. Klimafreundliches Verhalten gehöre gefördert. "Saubere Politik" und der Kampf gegen die Korruption seien weitere Betätigungsfelder der Grünen. Es gehe darum, das Vertrauen in die Politik zurückzugewinnen - Skandale und Korruption seien Gift für dieses Vertrauen.

"Die Grüne Stimme, die auf Bundesebene so viel bewirkt hat, soll auch in Kärnten viel bewirken", leitete die Justizministerin in das Bundesland über - und streute Spitzenkandidatin Voglauer Rosen: Diese sei eine "leidenschaftliche, starke, großartige Kämpferin für die Grüne Sache".

(APA/Red)

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