AA

Das "talENTE" Haus: Interviews mit Kindern

Derzeit besuchen achtzehn Kinder das Haus „talENTE", zwei davon sind Nina und Niklas. Im Interview mit der Entenpost sprechen sie über den Tagesablauf im Haus, klare Regeln und den 80-Punkte-Führerschein.
Das "talENTE" Haus

Entenpost: Nina, wie alt bist du und woher kommst du?

Nina: Ich bin 10 Jahre alt. Ich gehe in Sulz in die Volksschule und komme mit dem Bus nach Feldkirch. Es ist meistens halb zwei Uhr, wenn ich hier ankomme, dann bekomme ich das Mittagessen. Ich esse aber nicht immer zu Mittag, sondern nur, wenn ich Hunger habe und wenn es mir schmeckt. Ich bin vier Tage in der Woche im talENTE-Haus – Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag.

Entenpost: Bist du gerne im talENTE? Was findest du gut? Und was findest du nicht gut?

Nina: Ich bin meistens gerne hier. Hier gibt es Regeln, das ist das Besondere. Auf einem Plakat sind einige aufgeschrieben. Gut finde ich die Regel „Wir akzeptieren keine körperliche Gewalt”. Die Regel mit den Süßigkeiten, und zwar, dass wir diese zu Hause lassen sollen oder dass wir das Handy in der Schultasche lassen sollen, finde ich nicht so gut. Nach dem Essen können wir bis 14 Uhr spielen, danach ist Hausaufgabenzeit. Nach der Hausaufgabe frage ich, ob ich auf der Wii spielen darf. Das heißt, ich spiele nicht, sondern ich tanze. Mit dem Tanzprogramm „Just dance 4″ kann man super mittanzen.

Entenpost: Hast du im talENTE-Haus etwas Neues gelernt? Gibt es hier etwas Besonderes?

Nina: Ja, ich habe den 80-Punkte-Führerschein gemacht. Dabei geht es zum Beispiel darum, Lösungen zu finden, wenn man streitet, die eigene Ungeduld zu zähmen oder einander beim Aufräumen zu helfen. Es geht aber auch darum, von anderen Hilfe anzunehmen oder den anderen anzuschauen, wenn man mit ihm spricht. Ich glaube, ich habe schon viel gelernt und ich werde von den Betreuerinnen oft gelobt.

Entenpost: Niklas, du bist Ninas Bruder. Wann kommst du ins talENTE-Haus? Kommst du gerne her?

Niklas: Ich komme um halb eins ins „talENTE”-Haus. Manchmal komme ich gerne, weil ich Fußball spielen kann, aber auch nicht so gerne, weil es Regeln gibt. Man darf zum Beispiel den Fußball nicht auf die Platte an der Decke schießen. Man soll auch keine Süßigkeiten mitbringen und muss um zwei Uhr die Hausi machen. Die Regeln, die es gibt, soll man beachten.

Entenpost: Hat sich etwas geändert, seitdem du im talENTE bist?

Niklas: Als ich zum ersten Mal gekommen bin und so zirka einen Monat hier war, habe ich die anderen beschimpft. Jetzt mache ich das nicht mehr so. Wenn mich früher jemand nervte, wurde ich gleich wütend und habe die anderen beschimpft. Jetzt sage ich es der Betreuerin oder sage den anderen, sie sollen aufhören. Und das tun sie dann auch.

Entenpost: Immer wieder finden spezielle Programmpunkte im talENTE-Haus statt. Was hat dir gut gefallen?

Niklas: Wir hatten einmal einen Zirkus hier und ich und zwei meiner Freunde waren Clowns. Das war wirklich lustig!

Entenpost: Gibt es etwas Besonderes hier, das dir gefällt?

Niklas: Wir haben ein Wii-Gerät bekommen und dafür haben wir einen Führerschein gemacht. Mit 80 Punkten darf man Wii spielen. Einer der Punkte ist zum Beispiel: Wenn ich komme, begrüße ich die Betreuerinnen und wenn ich gehe, verabschiede ich mich von ihnen. Wir hatten auch einen Betreuer, aber der ist nicht mehr hier. In manchen Dingen ist man gut, in manchen nicht so gut. Wenn man etwas besser macht, bekommt man dafür Punkte, eine kleine Belohnung, ein kleines Geschenk.

Entenpost: Es ist jetzt gleich 14 Uhr – machst du nun die Hausaufgabe?

Niklas: Um 14 Uhr macht jeder hier seine Hausaufgaben. Jeder hat einen eigenen Platz für seine Aufgaben und die Betreuerinnen sind für uns da, wenn wir sie brauchen. Ich sitze am liebsten am Boden auf dem Sitzkissen und kann mich auf dem flachen Tisch ausbreiten. Heute muss ich das Deutsch-Diktat verbessern – ich habe nur zwei Fehler. Im Zeugnis hatte ich fünf Einser, zwei Zweier und einen Dreier.

Entenpost: Würdest du auch gerne einmal Betreuer werden, wenn du groß bist?

Niklas: Wenn ich groß bin, will ich Polizist werden oder Maschinenbautechniker, wie der Freund meiner Mama.

 

  • VIENNA.AT
  • Netz für Kinder
  • Das "talENTE" Haus: Interviews mit Kindern
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen