Das Projekt war kein Sonntagsspaziergang: Denn angeblich schaffen es nur 40% der Bergsteiger auch wirklich bis zum Uhuru Peak auf 5.895 m. Von dieser schlechten Quote ließen sich zehn österreichische Manager nicht entmutigen. Mit dabei sind Gerald Enderle (Allianz Versicherung), Peter Loisel (VA Versicherung), Andreas Janzek (Kleine Zeitung), Claus Hofmann-Credner (Almdudler), Daniel Leodolter (Rechtsanwalt), Fleur-Christine Swoboda (Albertina), Harald Hopfgartner (Allianz), Karl-Heinz Polzhofer (Kapo Holding GmbH), Norbert Rieder (Einzelunternehmer), Christoph Hütter (kilimanjaro.at). Das Tagebuch der Bergsteiger finden Sie täglich auf www.vienna.at!
Montag, Tag 1:
Gestern ist die Gruppe in Mombasa, der zweitgrößten Stadt Kenias gelandet und auf holprigen Schotterpisten Richtung Kilimanjaro aufgebrochen. Alleine für die Strecke von nur 300 km brauchten sie ganze 9 Stunden auf den schlechten Straßen. Die Stimmung ist aber mehr als gut, berichtet Christoph Hütter telefonisch bereits aus dem Basislager in rund 2.700 Meter Höhe. Beim Aufstieg heute durch den Nationalpark und einem fünf stündigen “gemütlichen” Marsch wurde am Fuße des Kilimanjaro auch das “Hervis-Welcome” Plakat “Sie erreichen demnächst den Kilimanjaro. Den Berg, der so heisst wie die beliebte Outdoor-Marke von Hervis” mit großem Hallo passiert! Bis jetzt läuft die Tour problemlos, alle notwendigen Permissions wurden nach kurzer Wartezeit erteilt, die Träger eingeteilt und im Basis Camp konnte dann erstmals ca. um 16:30 Uhr örtlicher Zeit durchgeschnauft werden. Christoph Hütter freut sich:” Ich bin davon überzeugt, dass die Gruppe den Aufstieg auf den Kilimanjaro meistern wird. Alle haben den Kilimanjaro Gipfel als großes gemeinsames Ziel vor Augen, freuen sich, die Stimmung ist aufgekratzt und natürlich sind alle ein wenig nervös. Aber es gibt genügend Zeit zur Akklimation und vor allem, um sich an die ungewohnte Höhe zu gewöhnen!” Die Gruppe aus Österreich, von anderen Bergsteigern wegen ihrer einheitlichen blauen “Kilimanjaro” Outfits auch die “Blue Men Group” genannt, hat morgen einen neun stündigen Bergtag vor sich. “Los geht´s bereits um 6:00 Uhr morgens”, erzählt Christoph Hütter “wir werden den Sonnenaufgang in einem dem Lager naheliegenden Vulkankrater erleben, danach geht es noch einmal zum Frühstück zurück ins Basis Camp und dann weiter in unser zweites Lager, das auf 3.700 Metern liegt. Am Weg dorthin werden wir die Baumgrenze und die Affen und andere Tiere, die uns heute begleitet haben, hinter uns lassen.”
Geplant ist bis jetzt das letzte Camp auf 4.700 Meter Höhe am 4. Tag zu erreichen.
Dienstag, Tag 2 am Weg auf den Kibo!
Der heutige Tag begann für die österreichischen Bergsteiger mit einem großartigen Naturerlebnis: Der häufig in Nebel gehüllte Gipfel des Kilimanjaro zeigte sich erstmals heute morgen bei Sonnenaufgang und in goldenes Licht getaucht. Motiviert aber gleichzeitig auch mit dem nötigen Respekt vor dem gewaltigen Gipfel vor Augen startete die Gruppe nach einem ausgiebigen Frühstück. Das Wichtigste dabei: Jede Menge Kohlenhydrate! Christoph Hütter: Die Menge an Energie, die wir verbrauchen kann kaum 1:1 ersetzt werden. Aber es ist natürlich wichtig so viel Kohlenhydrate wie möglich zu sich zu nehmen. Aber auch ein Spiegelei ist selbstverständlich als wichtiger Eiweißlieferant erlaubt! Auf den Frühstückstellern heute morgen außerdem: Brot, Früchte, Honig, Marmelade, Wasser und natürlich auch Tee. Nach dem Start dann die erste Bewährungsprobe für die Managerrunde aus Österreich: Beim Aufstieg ins Horombo Camp auf 3.700 Meter hat es heute zwei Stunden lang geregnet. Nach dem anstrengenden Bergtag lagen die Österreicher daher beim täglichen Anruf nach Wien um 19:30 örtlicher Zeit bereits im Zelt. Morgen soll es dann einen Ruhetag geben an dem nur 500 Höhenmeter überwunden werden, die einzig der Akklimatisierung dienen und um dem Körper die nötige Zeit zu geben, die lebenswichtigen roten Blutkörpcherchen zu bilden, die vor der gefürchteten Höhenkrankheit schützen.
Übermorgen geht es dann weiter ins letzte Camp auf 4.700 Meter Höhe und von dort direkt weiter auf den Kibo den Gipfel des Kilimanjaro.
Donnerstag, Tag 4 – Der Gipfelsieg!
Heute morgen am 28.7.2011 um 8:30 Uhr konnte die Gruppe von österreichischen Managern den Gipfel des Kilimanjaro erreichen! Los ging es nach dem gestrigen Erholungstag mit nur fünf Stunden Marsch auf 4.300 Höhenmeter dann bereits in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um 24:00 Uhr. Nach dem gemeinschaftlichen Gipfelsieg auf den Uhuru Peak auf 5895 Meter stieg die Gruppe dann heute morgen rund zwei Stunden ab und wird im letzten Camp übernachten. Morgen Freitag ist dann der komplette Abstieg mit weiteren fünf Stunden eingeplant dann gehts auf die wohlverdiente Safari!
Tag 6, 29.7.
Abmarsch um 0:30 Uhr bei Dunkelheit, extrem steiler Aufstieg zum Gillmans Point auf ca. 5.600m, dieser Aufstieg verlangt wirklich allen alles ab und jeder Teilnehmer muss an die Grenzen und darueber hinaus gehen, bei vielen machts sich die Hoehe bemerkbar, Kurzatmigkeit, Schwindelgefuehl, Kopfweh, Orientierungslosigkeit, die knapp 6 Stunde werden in Schuhlaengen-grossen Schritten bewaeltigt, etwas nach 6 Uhr morgens, bei Sonnenaufgang wird der Kraterrand erreicht, ein unfassbar schönes Erlebnis fuer alle, das Naturschauspiel faerbt alles in rot, die Sonne vertreibt die beissende Kälte, gleichzeitig hat man das Bewusstsein den härtesten Teil der Strecke hinter sich zu haben, manche in der Gruppe sagen nachher, dass dies die größten Strapazen ihres Lebens waren, niemals sind sie so sehr an den Rand ihrer körperlichen Möglichkeiten gekommen, nach einer kurzen Pause Austieg zum Gipfel “Uhuru Peak” auf 5.895m, inklusive Golfabschlag vom höchsten Punkt des Kili! das Glück ist grenzenlos, viele Fotos, einige Tränen, ganz große Emotionen, danach Abstieg wieder zum Kibo Camp, zwei Stunden Pause, die meisten gehen zu Bett und schlafen, dann Abstieg zum Horombo Camp, insgesamt wurden an diesem Tag in 14h Gehzeit 1.185 m bergauf und 2.165m bergab zurückgelegt, Abendessen, um ca. 20 Uhr liegen alle im Bett und schlafen den besten Schlaf ihres Lebens. Die Knie schmerzen, die Füße sind geschwollen aber alle haben das Ziel erreicht.
Tag 7, 30.7.
Abstieg vom Hormbo Camp zum Marangu Gate, obwohl die Beine müde sind, werden die letzten 20km und 2.000Hm sehr leicht zurückgelegt, mit dem Wissen eine wirklich großartige Leistung erbracht zu haben, die Stimmung ist super, Ankunft am Gate um ca. 14 Uhr, Transfer zum Hotel und die erste Dusche seit 6 Tagen ist fast so schön wie der Gipfelsieg.