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"Das neue Europa"

&copy Generali Foundation
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Europa ist nicht nur Wirtschaftsraum und militärische Macht sondern auch eine "Gemeinschaft im Kulturellen". Die Ausstellung „Das Neue Europa“ der Generali Foundation versucht zum EU-Einigungsprozess beizutragen.

Da dieser Gemeinplatz im Bild der Öffentlichkeit zumeist nebensächlich rangiert, versucht die Schau „Das Neue Europa“ (20. 1. bis 24. 4.) festzumachen, was „Kunst dazu beitragen kann, dass neue Perspektiven für Europa entstehen“. Thematisiert werden unter dem Schlagwort „Das Neue Europa“, mit dem US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld „Europa spalten wollte“ (Breitwieser), „Chancen und Risiken“ der europäischen Vereinigung. Etwa Kriegsökonomie, Überwachung und Kontrolle, Identitätspolitik und die viel geschmähte „Festung Europa“.

Die EU habe mit ihrem Konzept der „Nachentwicklung“ – der vielfältigen finanziellen Unterstützung von schwächer entwickelten Gebieten durch die reicheren Länder – „Züge des Postkolonialen“, konstatierte Kurator Marius Babias bei der heutigen Presseführung. Mit der Ausstellung werde nun versucht, „ein neues Modell“ des europäischen Miteinander zur Diskussion zu stellen, das sich im Untertitel der Schau festgeschrieben findet: „Kultur des Vermischens und Politik der Repräsentation“. Beleuchtet werden soll „der Einigungsprozess aus der Perspektive der Kunst“.

Die Arbeiten der Künstler

Die ganze Längswand der Generali Foundation mit gezeichneten Kommentaren zum aktuellen Geschehen überzogen hat Dan Perjovschi, gemeinsam mit Babias Kurator der Schau: Eine EU-Delegation, die vom Fotografen aufgefordert wird, „Cheese“ zu sagen, sagt „Camembert“, ein kleines, wohl thailändisches Mädchen sagt auf die freundliche Auskunft des Helfers, dass seine Schule wieder öffnet, verständlicherweise „oh no“, statt sich zu freuen. Eine Videoarbeit von Marlene Streeruwitz (“über die straße“) bringt Asylanten, von denen die Köpfe nicht gezeigt werden, zu einem Theaterstück zusammen. Von Jasmila Zbanic werden Filme gezeigt, darunter „Poslije, Poslije“ („danach, danach“, 1997), wo traumatisierte Kinder aus Sarajevo zu einem Gespräch ermutigt werden, zuletzt aber schweigen, oder „Crvene gumene cizme“ („Rote Gummistiefel“, 2000), wo eine Frau bei der Suche nach den Leichen ihres Mannes und ihrer zwei Kinder beobachtet wird.

Renaud Auguste-Dormeuil stellt nicht nur ein modifiziertes Fahrrad in die Foundation, das durch ein Plexiglas-Schutzdach für Satellitenortung oder anderen Verfolgungsmethoden unauffindbar bleibt, sondern hat auch im öffentlichen Raum vor dem Ausstellungsort mit 800 Plastikblumen einen internationalen Luftfahrtscode geformt. Dieser, der „Code international Sol/Air No. 7“, bedeutet darüber fliegenden Flugzeugen, dass in diese Richtung kein Weiterkommen ist. Und der zwischen Berlin und New York pendelnde Fotograf John Miller dokumentiert in zahlreichen Spontanfotos das Alltagsleben zwischen den USA und Europa.

Projekte aus dem EU-Raum

Zusätzlich zu den künstlerischen Arbeiten werden 15 Projekte und Initiativen aus dem europäischen Raum vorgestellt, die ebenso wie die Kunstwerke den europäischen Diskussionsprozess eine neue Richtung geben sollen. Zur Ausstellung wird eine Publikation erscheinen.

http://foundation.generali.at

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