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"Das müssen Verrückte sein"

In der Nacht zum Dienstag hat in Hürth (D) das umstrittene TV-Projekt des privaten TV-Senders RTL 2 - "Big Brother" begonnen.

Da schloss sich hinter fünf Frauen und fünf Männern die Tür zum selbst gewählten Gefängnis. 100 Tage lang werden sie in dem 153 Quadratmeter großen Container verbringen, abgeschlossen von der Außenwelt und nur beobachtet von 28 Kameras und 60 Mikrophonen. Die zehn “Inhaftierten” im Alter zwischen 22 und 37 Jahren sind die Stars der täglichen Fernsehshow, die am Mittwoch erstmals ausgestrahlt wird.

Ein paar hundert Neugierige hatten sich trotz Dunkelheit und Kälte auf dem Studiogelände des Senders im Kölner Vorort Hürth eingefunden und sind durchaus geteilter Meinung.

Nur einer wird am 9. Juni übrig geblieben sein. Er oder sie kann dann die Viertelmillion Mark (127.823 Euro/1,76 Mill. ATS) “Überlebensprämie” kassieren. Die anderen werden von den Zuschauern der Reihe nach im Zehn-Tage-Rhythmus rausgestimmt. Die zehn Kandidaten, ausgesiebt aus 20.000 Bewerbern, sehen sich offenbar als moderne Gladiatoren, die vor dem erhofften Millionen-Publikum um ihr Verbleiben im Container kämpfen wollen.

Die zehn Kandidaten sehen sich beim Einzug in den Container zum ersten Mal.
Konflikte in der Gruppe sind gewollt und werden als Salz in der Suppe betrachtet. Wie geht der Streit aus zwischen Rauchern und Nichtrauchern? Wer wird sich bei bestimmten Aufgaben – etwa dem Gemüseanbau im Garten des Containers – am besten bewähren? Und schließlich die entscheidende Frage, wer ausscheidet und wer gewinnt. Die Zuschauer bestimmen, wer verliert – wie einst im alten Rom. Mit dem Unterschied, dass in den römischen Kampfarenen das Publikum auch Gnade und Überleben gewähren konnte.

Am Mittwochabend wird die Auftaktsendung von “Big Brother” als Aufzeichnung gesendet. Knappe zwei Stunden lang können die Zuschauer dann erstmals ausloten, ob sie diese Art von Unterhaltung wirklich 100 Tage lang miterleben wollen.

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