Die Ereignisse um die Firma Prolactal, Teil eines weltweit agierenden Lebensmittelproduzenten, bestätigen
wieder einmal ganz klar die Dringlichkeit unserer langjährigen Forderung nach einer klaren Produktkennzeichnung
in der Lebensmittelbranche. Es darf nicht sein, dass, wie in der Steiermark passiert, ein
Produkt das nicht aus österreichischen Rohstoffen hergestellt ist, als Hartberger Bauernquargel verkauft
wird.
Die derzeit geltenden rechtlichen Bestimmungen lassen es zu, dass ausländische Produkte, die in Österreich
verarbeitet werden, als österreichisches Erzeugnis deklariert werden können, weil mit der Verarbeitung
der Hauptteil der Wertschöpfung dem Inland zuzurechnen ist. In einem als österreichisch oder regional
deklarierten Lebensmittel erwartet der Verbraucher, dass heimische Rohstoffe drinnen sind. Alles
andere ist Täuschung.
Was jetzt möglich ist, ist auch eine Watsche für die heimischen Landwirte. So wird nämlich die heimische
Landwirtschaft mit ihren höheren Standards untergraben und das Vertrauen in die ehrlichen regionalen
Produktauszeichnungen geht verloren.
Wir können international agierenden Wirtschaftsunternehmen, die sich am liberalisierten Markt behaupten
müssen nicht verbieten, dass sie auch ausländische Rohstoffe einsetzen. Aber dann muss klar sein, dass
daraus kein österreichisches Produkt wird. Es muss in der Produktauszeichnung klar ersichtlich werden,
woher der Rohstoff kommt.
Im Sinne der Konsumenten und der heimischen Landwirtschaft muss endlich auch gesetzlich geregelt
werden, dass bei deklarierten regionalen oder auch österreichischen Produkten ausschließlich Rohstoffe
aus der Region bzw. Österreich drinnen sind.