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Das Hochzeitsvideo - Kritik zum Film

Als "längst überfällige" deutsche Antwort auf "Hangover" und "Brautalarm" wird der neue Film von Sönke Wortmann beworben. Doch damit werden Erwartungen geweckt, die "Das Hochzeitsvideo" nicht einmal im Promillebereich einzulösen imstande ist. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Der Film behandelt zwar ebenfalls die Vorbereitungen auf eine Hochzeit inklusive Junggesellenabschied und familiärem Kulturschock, aber ist im Gegensatz zu den US-Vorbildern einfach nicht lustig. Einzig der Gastauftritt des sich selbst spielenden Sängers Sasha sorgt für ein kurzes Zucken der sonst so locker sitzenden Mundwinkel. Ab Freitag im Kino.

Das Hochzeitsvideo auf den Spuren von Hangover

 Im Mittelpunkt des Geschehens stehen Pia (Lisa Bitter) und Sebastian (Marian Kindermann), die sich zwar erst vier Monate lang kennen, aber bereits das Ja-Wort geben wollen. Dazu werden die ins Nobelhotel angereisten Familien – einmal Patchwork, einmal seltsam adelig-bürgerlich – zum ersten Mal aufeinander losgelassen, was für einige unterhaltsame Szenen sorgen könnte, würden die Klischees nicht förmlich aus der Leinwand tropfen. Dass der gesamte Film so wirken soll, als wäre er privat von den besten Freunden des Paars gedreht, ist anfangs zumindest formal noch recht spannend.

Dann passieren natürlich einige Dinge, die nicht passieren sollten: die Hochzeitsringe verschwinden, Pias pornodarstellender Ex-Freund taucht auf, und ein peinlicher Unfall lässt die Braut in spe mit wenig kleidsamem Halsschmuck zurück. Und dass Sebastians Familie nicht einverstanden ist mit der Braut, darf natürlich auch nicht fehlen. So reihen sich die Missgeschicke und Ärgerlichkeiten aneinander, ohne dass die daraus entstehenden Reibungsflächen in irgendeiner Form genützt würden. Stattdessen dümpelt der Film mit schwacher Story und noch weniger Charme 80 Minuten lang einfach so dahin.

Dass sich Sönke Wortmann im Mainstream zu Hause fühlt, hat er schon oft genug bewiesen. “Der bewegte Mann” findet sich etwa ebenso in seiner Filmographie wie “Die Päpstin” oder “Das Wunder von Bern”. Selten noch hat das deutsche Massenkino aber einen so uninspirierten und langweiligen Eindruck hinterlassen wie mit dem bestenfalls fernsehgerechten “Hochzeitsvideo”, bei dem einem die noch frischen und gar nicht unsympathisch wirkenden Theaterschauspieler für ihre dumpfbackigen Dialoge beinahe schon leidtun. Ganz ehrlich: Über diesen Film verliert man besser kein Wort, Mann.

(APA)

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