Es hat dort den Platz mit der Bezeichnung 1E9E. Das bestätigte das Deutsche Institut für Normung (DIN) in Berlin. Damit hatte ein Antrag der DIN-Leute, eine Norm für das große ß zu schaffen, teilweise Erfolg.
Keine Rechtschreibregel
Die Rechtschreibregeln sind davon zunächst nicht betroffen. Sie sehen vor, dass das ß weiterhin in Großschreibweise als SS dargestellt wird. Obwohl dies der Logik der Groß- und Kleinschreibung widerspricht, wollten die internationalen Normungsgremien nicht daran rütteln und haben sich wie zu hören ist nach kontroverser Diskussion aus der deutschen Rechtschreibung lieber diplomatisch herausgehalten. Die Schreibung SS oder ß ist also jedem freigestellt. Der Vorarlberger Rechtschreibexperte Alois Schwienbacher, langjähriges Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Sprache und Schreibung, sagt grundsätzlich Ja zum goßen ß. Der Sinn des ß liege darin, lange Vokale anzudeuten, was beim Lesen hilfreich sei. Allerdings dauere es einige Zeit, bis man sich an das große scharfe ß gewöhnt habe, meint Schwienbacher.
Masse oder Maße?
Seit 130 Jahren ist immer wieder darüber diskutiert worden, dem ß wie allen anderen Buchstaben eine große sprich versale Variante zu verschaffen. In den 1950er Jahren zierte das große ß bereits den GROßEN DUDEN der DDR. Dann verschwand es wieder. Dabei kann das fehlende große scharfe ß im großen Normenkatalog durchaus Verwirrung stiften: Ist bei der MASSE die Masse gemeint oder sind es die Maße? Wenn Herr WEISS eine Rechnung erhält, muss diese dann auch von Herrn Weiß bezahlt werden? Es soll Steuerzahler gegeben haben, die die Forderungen des Finanzamts mit dieser Begründung verweigert haben.