AA

Das gibt es über den neuen Außenminister Linhart zu wissen

Der neue Außenminister Michael Linhart kam im Ausland zur Welt.
Der neue Außenminister Michael Linhart kam im Ausland zur Welt. ©AP
Der breiten Öffentlichkeit sagt Österreichs neuer Außenminister Michael Linhart kaum etwas - im diplomatischen Dienst ist das allerdings anders. Dort kennt man ihn als konservatives Urgestein.
Michael Linhart übernimmt

Der graumelierte 63-Jährige ist ein klassischer Karrierediplomat vom korrekt gezogenen Scheitel bis zur Sohle. Da er von 1995 bis 2000 im Kabinett des damaligen ÖVP-Außenministers und späteren Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel auch als außenpolitischer Berater wirkte, ist seine politische Heimat klar abgesteckt.

Neuer Außenminister Linhart kam nicht in Österreich zur Welt

Dazu trägt auch bei, dass er laut einem Interneteintrag seit 1977 Mitglied der katholischen Studentenverbindung KHV Babenberg Wien im Österreichischen Cartellverband ist. Wie seinem zum Bundeskanzler avancierten Vorgänger Alexander Schallenberg wurde auch Linhart die Diplomatie quasi in die Wiege gelegt. Er erblickte am 31. August 1958 in Ankara das Licht der großen, weiten Welt, weil sein Vater seinerseits in der türkischen Hauptstadt als Diplomat stationiert war.

Zuletzt war Michael Linhart seit 2018 Botschafter in Paris, davor hatte er ab 2013 das Amt des Generalsekretärs im Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA) bekleidet, war damals also der ranghöchste Beamte im BMEIA. Bis dorthin hatte er nach der in Feldkirch (Vorarlberg) absolvierten Matura (1976) und dem Abschluss eines Studiums der Rechtswissenschaften (Promotion 1985) einen klassische, aber steile Laufbahn im Auswärtigen Dienst durchlaufen.

Linhart kam in 1980er-Jahren ins Außenministerium

1986 trat Linhart in das Außenministerium ein und absolvierte Tätigkeiten in mehreren Abteilungen (OSZE, Konsularangelegenheiten, multilaterale Wirtschaftspolitik) sowie an der Botschaft in Addis Abeba (Äthiopien). Es folgten Zuteilungen an die Botschaften in Syrien (1988-1992) und Kroatien (1992-1995).

Nach dem Engagement im Büro von ÖVP-Minister Schüssel avancierte Linhart selbst zum österreichischen Botschafter in der syrischen Hauptstadt Damaskus (2000 - 2003). Damals trat er laut Medienberichten auch als Fürsprecher von Einsätzen des Bundesheers im Nahen Osten hervor. Die internationalen Friedenseinsätze" seien "eine wesentliche außenpolitische Visitkarte", kommentierte er etwa das Engagement österreichischer Soldaten am Golan zur Überwachung des Truppentrennungsabkommens zwischen Israel und Syrien. Der Einsatz wurde 2013 wegen einer Gewalteskalation in der Pufferzone beendet.

Linhart landete bei Austrian Development Agency

Ab 2003 übernahm Linhart bis 2007 die Agenden des Geschäftsführers der Austrian Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit im Außenamt. "Vor allem in den Wirtschaftskooperationen wurden neue Akzente gesetzt", zog Linhart dazu einmal Bilanz. Unter anderem seien Unternehmenspartnerschaften unter seiner Ägide auf Schienen gebracht worden.

Von 2007 bis 2012 war Linhart als Botschafter nach Athen entsandt, eher er in Wien zum Leiter der Sektion für Entwicklungszusammenarbeit und internationale Entwicklungspolitik bestellt wurde. Ab 2. Dezember 2013 war Linhart dann Generalsekretär im Außenministerium. Unter der FPÖ-Außenministerin Karn Kneissl (2017-2019) wurde er jedoch durch Johannes Peterlik ersetzt. Infolge trat er im Sommer 2018 den Posten als österreichischer Botschafter in Paris an.

Linhart hat drei Kinder

Ein Privatleben führt Linhart abseits seiner Karriere natürlich auch. Seine Ehefrau ist laut BMEIA-Angaben Mittelschulprofessorin, zudem hat er zwei Töchter (Anna und Agnes) sowie einen Sohn (Johannes). Sein um rund ein Jahr jüngerer Bruder Markus Linhart (ÖVP) ist ebenfalls in türkis-schwarze Wolle gefärbt. Er war von 1998 bis 2020 Bürgermeister in Vorarlbergs Landeshauptstadt Bregenz.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Das gibt es über den neuen Außenminister Linhart zu wissen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen