Das Geiseldrama in der Sahara - Chronologie
22. Februar – Auf der südalgerischen Gräberpiste in der Höhe des Oued Samene verschwinden drei Reisegruppen mit elf Touristen, darunter sechs Deutsche, vier Schweizer und ein Niederländer.
8. März – Eine weitere vierköpfige Reisegruppe aus Bayern verschwindet zwischen Illizi und Djanet.
10. März – Bei den algerischen Behörden wird die erste Reisegruppe als vermisst gemeldet. Die Suche wird aufgenommen und die deutsche Botschaft in Algier informiert.
17. März – Sechs weitere Touristen aus Bayern verschwinden zwischen Tamanrasset und Bordj Omar Driss. Unter ihnen ist ein schwedischer Staatsbürger. Auch zwei Österreicher, die sich auf ihrer Reise zwischen Hassi Massaoud und Tamanrasset befanden, gelten als vermisst.
22. März – Acht Österreicher mit vier Fahrzeugen verschwinden zwischen Erg Tiffernine und Tamanrasset. Die algerische Armee stellt eine erste große Suchkarawane zusammen.
1. April – Das österreichische und deutsche Außenamt raten dringend von Reisen in die Region ab.
4. April – Die achtköpfigen Reisegruppe aus Salzburg hätten mit einer Fähre via Tunesien aus Algerien ausreisen sollen, sind dort aber nie erschienen.
7. April – Beamte des deutschen Bundeskriminalamtes und der GSG 9 sowie der österreichischen Spezialeinheit „Cobra“ treffen in Algerien ein.
8. April – Der deutsche Innenminister Otto Schily reist nach Algerien.
11. April – Fall sieben: Zwei weitere österreichische Bergsteiger in der algerischen Sahara verschwunden. Die beiden Tiroler kamen nicht bei der Fähre in Tunesien an, wo sie erwartet worden waren.
12. April – Die österreichische Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (V) teilt nach einer Reise nach Algier mit, dass eine Nachricht von den Vermissten gefunden worden sei, nach der sie am 8. April noch am Leben waren.
20. April – Der blaue Iveco eines Augsburger Ehepaares, dass seit Wochen verschwunden ist, wird nordwestlich der Stadt Illizi in Südalgerien gefunden.
30. April – Nach Angaben eines hochrangigen algerischen Politikers sind Touristen am Leben, wurden jedoch in zwei Gruppen aufgeteilt.
12. Mai – Es wird bekannt, dass ein weiterer deutscher Urlauber in Algerien entführt wurde. Der deutsche Außenminister Joschka Fischer trifft zu Gesprächen in Algier ein.
13. Mai – Eine algerische Spezialeinheit befreit in der Nähe von Tamanrasset 17 der insgesamt 32 festgehaltenen Touristen. Sechs Deutsche, zehn Österreicher und ein in Bayern lebender Schwede kommen frei. Die 15 verbleibenden Geiseln sind zehn Deutsche, vier Schweizer und ein Niederländer.
14. Mai – Die algerischen Streitkräfte teilen mit, dass die Salfatisten-Gruppe für Predigt und Kampf (GSPC) für die Geiselnahme verantwortlich ist. Die Entführten kehren nach Europa zurück.
19. Mai – Nach Angaben der befreiten Geisel Johann Kienberger haben die Entführer die Freilassung Lösegeld und „Anerkennung für ihren Glauben“ gefordert.
18. Juli – ZDF und ARD berichten, dass die Vermissten in die Berge im Norden Malis gebracht wurden.
28. Juli – Der algerische Innenminister dementiert Berichte, wonach die Touristen bald in Mali freigelassen werden sollen.
29. Juli – Eine der Geiseln ist tot: Die 45-jährige deutsche Mutter zweier Kinder erlag nach Angaben ihres Ex-Mannes bereits am 28. Juni einem Hitzschlag und wurde wahrscheinlich von den Entführern in der Wüste begraben.
31. Juli – Den übrigen Verschleppten scheint es einem Video zufolge gut zu gehen, wie die ARD berichtet.
1. August – Einem n-tv-Bericht zufolge haben die Entführer Lösegeld gefordert, für jede der 14 Geiseln 4,6 Millionen Euro.
5. August – Sechs Geiseln sind nach einem algerischen Zeitungsbericht krank und dringend auf medizinische Hilfe angewiesen. Die Entführer hätten dennoch eine Freilassung abgelehnt.
14. August – Der deutsche Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Chrobog, reist in die malische Hauptstadt Bamako.
17. August – Chrobog trifft erneut in Bamako ein. Das ZDF berichtet am Abend, die 14 Geiseln seien frei. Der Freilassung sei eine Lösegeldübergabe vorangegangen. Das deutsche und Schweizer Außenministerium wollten die Meldung nicht bestätigen.
18. August – Nach längerer Verzögerung vermelden die malische und die deutsche Regierung übereinstimmend die Freilassung der Geiseln.
19. August – Die 14 Geiseln werden über Umwege aus Mali gebracht und sollen im Laufe des Abends in Deutschland ankommen. Über die genaue Identität der Geiselnehmer herrscht nach wie vor Unklarheit.