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"Das Fundament ist wichtig"

Schwarzach - "Ihr könnt tun, was ihr wollt mit mir – aber ich werde Koch", hatte er schon als Kind angekündigt. Als der fromme Wunsch der Mutter noch war, Bernd Schützelhofer möge die Textilschule besuchen.

Daraus wurde am Ende nichts. Aus Schützelhofer selbst jedoch einer der besten Köche, die das Ländle hervorbringen durfte. „Mein Fundament ist die klassische Küche, wie sie mir mein Lehrmeister in der Höchster Linde beigebracht hat“, erzählt Schützelhofer. „Für mich liegt die Herausforderung darin, diese bekömmlich, kreativ und zeitgemäß zuzubereiten“, sagt er. Wichtig sei für jeden Koch, das Handwerk zu beherrschen, ist der Harder überzeugt. „Den Willen, etwas exakt zu machen und so zuzubereiten, wie es sein soll, muss man mitbringen. Tatsächlich ist die Arbeit in einer professionellen Küche weniger kreativ, als man sich das gerne vorstellt“, verrät er.

Zahlreiche Stationen

Und mit noch einem Vorurteil räumt Schützelhofer auf: Dem nämlich, dass der Job als Koch auf einem Luxus-Kreuzfahrtschiff traumhaft ist. Drei Jahre lang fuhr er zur See und kochte für die illustren Gäste der Crystal Cruises. „Klar ist es imposant, im Morgenrot in Sydney einzufahren. Aber tatsächlich hat man nie frei, kann von den tollen Reisezielen keines richtig kennenlernen“, erzählt der Gourmetkoch. Missen möchte er die Zeit als Souschef auf dem Schiff jedoch nicht. Ebenso wenig, wie die vielen Stationen, die er in seiner Küchenkarriere bereits hinter sich hat. In zahlreichen Luxushotels in der Schweiz, Österreich und Deutschland hat Bernd Schützelhofer bereits gekocht. Im Vorjahr wechselte er als Executive Chef ins Grand Hotel Kronenhof Pontresina in der Schweiz, das seit 2007 der griechischen Reederfamilie Niarchos gehört. „Ich wurde angestellt, als der Riesen­umbau und die Neustrukturierung gerade in vollem Gang waren – eine große Herausforderung“, versichert Schützelhofer. 22 Mitarbeiter musste der 38-Jährige in kurzer Zeit rekrutieren und für die Neueröffnung, die kurz darauf folgte, fit machen. „Ohne ein gutes Team funktioniert es nicht. Und wir mussten praktisch von Null anfangen“, sagt er. Der große Druck, dem Schützelhofer im vergangenen Jahr ausgesetzt war, hat sich allerdings gelohnt: Bereits heuer wurde das Grand Hotel Kronenhof Pontresina vom Schweizer Gault Millau zum Hotel des Jahres 2008 gekürt – das Gourmet-Restaurant Kronenstübli erhielt ganze 16 Punkte.

„Unterstützung wichtig“

Für den Vorarlberger eine Riesenauszeichnung. Und doch bleibt er bescheiden: „Ich wäre nie da, wo ich jetzt bin, ohne die Unterstützung meines gesamten Umfelds“, sagt Schützelhofer und blinzelt.

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