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Das Flugzeug als Bakterienschleuder: Die größten Hygiene-Fallen

Im Flugzeug tummeln sich die verschiedensten Keime.
Im Flugzeug tummeln sich die verschiedensten Keime. ©checkfelix
Wo viele Menschen zusammenkommen, fühlen sich auch potentielle Krankheitserreger besonders wohl. Wir verraten euch, welche Ecken im Flugzeug die schmutzigsten sind und wie ihr unangenehmen Krankheiten vorbeugen könnt.

Bis zu viermal im Jahr sind Erwachsene durchschnittlich erkältet. Der Zeitpunkt für eine Infektion ist gerade auf dem Weg in den wohlverdienten Urlaub so ungünstig wie nie, doch im Flieger lauern meist Unmengen an Keimen.

Die Reisesuchmaschine checkfelix.com nimmt die größten Bakterienschleudern im Flugzeug unter die Lupe und verrät, wie man unangenehmen Krankheiten vorbeugen kann.

Hygiene-Fallen bei Taxi, Check-In und Wartebereich

Wo besonders viele Menschen beieinander sind, wächst auch die Gefahr, in Kontakt mit Krankheitserregern zu kommen. Machen wir uns auf die Reise und verlassen unsere gewohnte Umgebung, gibt es immer wieder neuralgische Punkte, die von besonders vielen Menschen angefasst werden und damit zu einer potentiellen Gefahr werden. Das beginnt beim Öffnen des Taxis, in das wir auf dem Weg zum Flughafen steigen und steigert sich über den Check-In bis zum Sitz im Wartebereich am Gate zu einem ersten Höhepunkt. Wer diese Gegenstände vor uns angefasst hat und wie diese Person es mit ihrer Hygiene hält, wissen wir nicht. Allerdings: Unsere Haut bietet eine gute erste Barriere für Krankheitserreger, die diese nicht durchdringen können. Erst, wenn wir unsere Hände zum Gesicht führen und damit in die Nähe der Schleimhäute von Augen, Nase und Mund, ist ein Eindringen möglich.

Tipp: Wer unterwegs Handschuhe trägt und sich nicht ins Gesicht fasst, minimiert sein Ansteckungsrisiko. Um weiteren Keimen zu entwischen, hilft regelmäßiges Einseifen und Abspülen der Hände. Wichtig: Die Seife etwa 30 Sekunden lang auf Handflächen- und rücken verteilen, die Zwischenräume der Finger nicht vergessen, mit warmen Wasser gründlich abspülen und abtrocknen. Unterwegs kann auch ein Fläschchen Desinfektionsmittel behilflich sein.

An diesen Stellen lauern Keime im Flugzeug

Krankheitserreger halten sich verschieden lang auf Oberflächen von Gegenständen. Ein Grippevirus überlebt auf einer trockenen unbelebten Oberfläche bis zu zwei Tage, ein Rotavirus (die weltweit häufigste Ursache für Durchfallerkrankungen bei Kindern) bis zu acht Wochen und Streptokokken sogar bis zu einem halben Jahr.

Hinsichtlich der Menge der Keime gilt (wie überall) die Regel: Je häufiger bestimmte Gegenstände berührt werden, desto größer dürfte die Menge der nachweisbaren Keime - und damit auch Krankheitserreger - sein. Besonders die Klapptische und Sitztaschen sind im Flugzeug hervorzuheben, denn auf ihnen scheinen besonders viele Keime zu lauern. Diese sind nicht nur dem Auswurf niesender oder auch nur ausatmender Fluggäste ausgesetzt, sondern bieten Keimen durch Ritzen, Mikroriefen und poröse Oberflächen auch ein besonders angenehmes Zuhause.

Tipp: Essen nie ohne Unterlage auf das Tischchen legen. Hier könnte ein Einsatz von Desinfektionstüchern sinnvoll sein. Außerdem: Durch eigenes Verhalten zur Hygiene beitragen und Taschentücher vorhalten, wenn man niest oder hustet und diese dann natürlich nicht in der Sitztasche entsorgen.

Vorsicht bei Kissen und Decken

Wenn ein Flugzeug mehrere Stecken hintereinander fliegt, ist fraglich, ob die wärmende Decke, die uns freundlich angeboten wird, wirklich frisch gewaschen ist. Denn sollte dies nicht der Fall sein, sind von denen, die sich vorher eingekuschelt haben, garantiert Keime in den Textilfasern hängen geblieben. Wenn man Pech hat, solche, die Krankheiten hervorrufen.

Tipp: Eigene Kissen mit ins Handgepäck nehmen. Alternative für alle, die Fluglinien zu Recht nicht pauschal verdächtigen wollen: Einfach den Reisebegleiter fragen, ob die Wolldecke gerade frisch aus der Hygienebehandlung kommt oder bereits zuvor in Verwendung war.

Das stille Örtchen im Flugzeug

Auf Flugzeugtoiletten finden sich, wie auf anderen öffentlichen Toiletten auch, besonders viele Keime, die im Darmtrakt zu Hause sind. Besonders Kolibakterien, aber auch multiresistente Keime (MRSA). Anders als in anderen öffentlichen Toiletten berühren im Flugzeug sehr viele Personen auf dem Hin- und Rückweg – wie auch beim Ein- und Aussteigen – die Sitzlehnen rechts und links des Mittelganges, um sich festzuhalten. Wer sich hier nicht gründlich die Hände gewaschen hat hinterlässt so zwangsläufig Mikrobenspuren. So entwickeln sich die Sitzlehnen zu regelrechten Kolibakterienschleudern.

Tipp: Desinfektionstücher mitnehmen, Toilettendeckel vor dem Hinsetzen entweder mit Papier abdecken oder mit den Tüchern reinigen. Hände gut waschen und nach der Ankunft am Sitz Hände desinfizieren.

Überraschend gut: Die Atemluft im Flugzeug

Entgegen anderslautenden Mythen ist die Atemluft in Flugzeugen eher besonders gut als besonders schlecht. Etwa alle drei Minuten wird die Luft in der Kabine ausgetauscht. Ein Großteil kommt dabei von außen, ein kleinerer Teil zirkuliert. Die von außen kommende Luft wird erst von den Turbinen komprimiert, wobei sie sich auf 200 Grad erhitzt, dann wieder abgekühlt und kommt schließlich, gemeinsam mit der Innenluft gefiltert, bei den Passagieren an. Mit 99,9 Prozent ist diese Atemluft fast vollkommen rein.

(Red)

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