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Das Blut wird knapp

Das Rote Kreuz klagt über die geringe Bereitschaft der Menschen in den Städten, Blut zu spenden - außerdem ist Blutspende-Quote deutlich gefallen.

Wie der Direktor der Blutspendezentrale für Wien, Niederösterreich und das Burgenland, Helmut Kallinger, bei einer Pressekonferenz am Montag schilderte, ist der Anteil der Spender in Wien in den vergangenen zehn Jahren von rund vier Prozent auf rund zweieinhalb Prozent gefallen. Auf dem Land liege die Quote bei rund sechs Prozent. Heute findet der internationale Weltblutspendetag statt.

Regelmäßige Spender stellen Blutversorgung sicher


Von der Klientel in der Blutspendezentrale kommen 87 Prozent regelmäßig, sagte Kallinger. Wenn die Reserven knapp sind, werden diese Personen persönlich kontaktiert und um eine Spende gebeten. Er kritisierte die allgemein niedrige Quote: „Es kann doch nicht sein, dass ein gewisser Prozentsatz von fünf bis sechs Prozent die Blutversorgung sicherstellt.“ Im europäischen Vergleich liege Österreich dennoch im Spitzenfeld, erklärte er. Gute Werte gebe es international vor allem in Regionen, „wo Blutspenden eine gute Lobby hat“.


Wie die Erfahrungen des Roten Kreuzes zeigen, sind für Erstspender oft Ereignisse am eigenen Leib oder im Bekanntenkreis notwendig, sagte Kallinger: „In vielen Bereichen ist oft ein einschneidendes Erlebnis nötig, dann überdenkt man die Situation.“

Rotes Kreuz bietet Blutgruppen-Schnelltes
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Ein Handicap für zahlreiche potenzielle Spender sei die Unklarheit über die eigene Blutgruppe. Um dem Abhilfe zu schaffen, bietet das Rote Kreuz einen Schnelltest an, der in der Zentrale für Wien, NÖ, und das Burgenland in der Wiedner Hauptstraße 32 in Wien-Wieden erhältlich ist.


Der heuer erstmals international stattfindende Weltblutspendetag leitet sich vom Geburtstag des österreichischen Forschers Karl Landsteiner ab, sagte Kallinger. Der Mediziner, der vor 136 Jahren geboren worden ist, hat die Blutgruppen entdeckt. „Davor waren zwei von drei Infusionen tödlich“, sagte die medizinische Leiterin der Blutspendezentrale, Eva Menichetti. Personen, die 100 bis 120 Mal gespendet haben, werden von den Landeshauptleuten geehrt.

Service: – Weitere Informationen im Internet unter www.blut.at


Redaktion: Elisabeth Skoda

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