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Darum ist die NÖ-Wahl 2023 besonders für Herbert Kickl ein großer Gewinn

Darum profitiert Herbert Kickl von dem Wahlergebnis der FPÖ in Niederösterreich.
Darum profitiert Herbert Kickl von dem Wahlergebnis der FPÖ in Niederösterreich. ©APA
Der große Sieger der niederösterreichischen Landtagswahl 2023 ist die FPÖ. Für Bundesparteiobmann Herbert Kickl habe die Wahl eine "doppelt positive" Botschaft gebracht, sagte Politikberater Thomas Hofer zur APA.
ÖVP verlor 72.000 Stimmmen an FPÖ
FPÖ überzeugte mit diesen Themen

Einerseits konnten die Freiheitlichen "fast alles abstauben, was die ÖVP verloren hat" und andererseits auch Stimmen der SPÖ gewinnen. Diese konnte nicht einmal mit ihren Kernthemen überzeugen, so Meinungsforscher Peter Hajek.

FPÖ in NÖ zweitstärkste Kraft mit 10 Prozent plus

Für blaue Feierstimmung sorgte am Sonntagabend nach der Landtagswahl in Niederösterreich ein Plus von rund 10 Prozentpunkten. Das zeige, dass die FPÖ endgültig die Entwicklung von einer monothematischen zu einer breit aufgestellten Partei geschafft habe, sagte Hofer im Gespräch mit der APA.

Ähnlich sieht das auch Hajek: "Die FPÖ nur auf das Thema Asyl zu reduzieren ist ein großer Fehler." Das Thema Corona ist nach wie vor da, wenn auch weniger stark, und auch das neue Thema Nummer eins, die Teuerung, konnte die FPÖ besetzen. Dass es den Freiheitlichen in Niederösterreich gelungen sei, sich trotz eigener Affären in der jüngeren Vergangenheit als "Anti-Korruptionspartei" zu positionieren, ist für Hofer ein "Treppenwitz der Geschichte". Eines sei mit dem gestrigen Ergebnis aber klar: Kickl sitze fest im Sattel, betonte Hofer.

FPÖ konnte bei der NÖ-Wahl mit diesen Themen punkten

Der starke Stimmenzuwachs der FPÖ bei der derzeitigen Themenlage "sagt aber vielleicht mehr über die SPÖ als über die FPÖ aus", so Hofer. "Die SPÖ ist im Bund in Opposition, die ÖVP verliert zehn Prozentpunkte, und trotzdem kann man nicht einmal die Stimmen der letzten Wahl halten."

Und das, obwohl "mit dem Teuerungsthema derzeit ein SPÖ-ureigenes Thema en vogue ist", betonte Hajek. Die Wahlmotive würden aber zeigen, dass dieses eher mit der FPÖ als mit der Sozialdemokratie in Verbindung gebracht werde. Die rote Parteispitze werde sich die Frage stellen, wie man bei einer künftigen Nationalratswahl wieder reüssieren könne. Dass diese internen Diskussionen schon in den nächsten Tagen nach außen getragen werden, glauben beide Experten nicht.

Parteiinterne Diskussionen bei der SPÖ werden folgen

"Man will Peter Kaiser jetzt sicher nicht ins Handwerk pfuschen", sagte Hofer in Anbetracht der baldigen Landtagswahl in Kärnten. Klar sei aber auch, dass sich Parteiobfrau Pamela Rendi-Wagner parteiinternen Diskussionen stellen wird müssen. Man werde versuchen sich abzugrenzen, und zu sagen: das war eine Landtagswahl, so Hajek. "Fakt ist aber, man eilt von Wahl zu Wahl, ohne gute Ergebnisse zu erzielen."

Rendi-Wagners lautester Kritiker in den eigenen Reihen, der burgenländische Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil, werde wohl auch nicht wollen, dass durch zu viel interne Kritik seinem Kärntner Kollegen Kaiser ein schlechtes Ergebnis droht, so Hofer. Dass Doskozil derzeit den Vorsitz der Landeshauptleutekonferenz überhabe, sei eine "Fügung des Schicksals". In dieser Rolle werde er versuchen zu zeigen, wie ordentliche Themensetzung funktioniere.

Große Veränderungen in der Kanzlerpartei ÖVP erwarteten sich "trotz der dramatischen Entwicklung" und zwei schlechten Landtagswahlergebnissen hintereinander gegenüber der APA weder Hofer noch Hajek.

(APA/Red)

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