Darum arbeiten Wiens Pflegekräfte lieber als Leiharbeiter

Etliche Pflegekräfte in Wiens Spitälern kündigen ihre fixen Jobs, um dann bei Leiharbeitsfirmen anzuheuern, die sie wiederum an Gesundheitseinrichtungen vermitteln. Der Grund: geregeltere Arbeitszeiten.
Darum arbeiten Wiens Pflegekräfte bevorzugt als Leiharbeiter
Wien Heute begleitete die diplomierte Krankenpflegerin Sandra bei ihrer Arbeit. Die Pflegerin war früher in einem Städtischen- und in einem Privatspital angestellt. Jetzt ist ihre Arbeitgeberin eine Personadienstleistungsagentur. Von ihr wird Sandra einer Pflegeeinrichtung überlassen, arbeitet dort ganz nach ihren Wünschen. "Ich arbeite 40 Stunden, keine Wochenenddienste, keine Nachtdienste und auch keine Feiertage. Wobei ich sagen muss, wenn Not am Mann ist am Samstag oder Sonntag, dann springe ich schon ein. Aber das entscheide ich, ich müsste es nicht tun. Das kann man sich als fix Angestellte nicht aussuchen", so Sandra gegenüber dem ORF in Wien Heute.
Große Nachfrage nach Personal in der Pflege bei Leiharbeitsfirmen
Auch Überstunden macht Sandra nicht. Als Zeitarbeitskraft kann sie sich das erlauben. Die Nachfrage nach Pflegepersonal in der Agentur ist groß und wird immer größer. Rund 80 Pflegekräfte managed Frau Karin Hamminger, Geschäftsführerin Agentur Pflegegruppe. Sie würde 50 weitere sofort anstellen, wenn es sie gäbe. Jeden Tag kämen 10 bis 15 Anfragen von Gesundheitseinrichtungen, die Pflegekräfte suchen, von kurzfristig bis langfristig.
Änderungen der Bedingungen in der Leiharbeit bei Pflege gefordert
Um für den Pflegebereich mehr Fachkräfte zur Verfügung zu haben, die dann wiederum Spitälern- und Pflegeeinrichtungen überlassen werden können, bräuchte es eine Änderung der Rahmenbedingungen, so die Geschäftsführerin der Agentur Pflegegruppe Hamminger. Man dürfe zum Beispiel keine Pflegekräfte aus Drittstaaten überlassen, so Hamminger. Krankenpflegerin Sandra ist jedenfalls zufrieden mit dem Jobmodell als Zeitarbeiterin.
(Red)