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Dark Shadows - Trailer und Kritik zum Film

Man unterschätze nie den Einfallsreichtum und die Energie einer verliebten Frau - noch dazu, wenn sie eine Hexe ist und somit Mittel und Wege kennt ihren Willen durchzusetzen. Im Falle von Barnabas Collins führt die Besessenheit dazu, dass der anderweitig interessierte Frauenheld in einen Vampir verwandelt und für knapp zwei Jahrhunderte lebendig begraben wird. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Als er durch Zufall wieder an die Oberfläche gelangt, ist es 1972 und die Welt bereits von Mephistopheles unterjocht (zumindest deutet das große leuchtende M an der Landstraße darauf hin). Der abseitige Culture Clash “Dark Shadows”, angesiedelt irgendwo zwischen den “Royal Tenenbaums” und “Der Tod steht ihr gut”, wurde von Tim Burton mit Starbesetzung und gut gelaunt in Szene gesetzt. Ab Freitag im Kino.

Dark Shadows mit Johnny Depp in der Hauptrolle

Johnny Depp schlüpfte nicht nur in die Rolle des Produzenten, sondern auch in jene des altmodisch-bleichen Vampirs, der sich zwar schön auszudrücken vermag, aber mit der neuen Welt nicht so wirklich zurechtkommt. Dass das einst so prächtige Anwesen seiner Familie noch dazu total verlottert ist und die Nachfahren in kaum besserem Zustand sind, ruft den Kämpfergeist in Barnabas hervor. Blut ist schließlich – nicht nur für Vampire – dicker als Wasser, und wenn dann auch noch ausgerechnet jene Hexe, die ihn einst verflucht hat, am ökonomischen Niedergang der Collins’ Schuld trägt und sich zum Oberhaupt des Städtchens aufgeschwungen hat, dann gibt es ohnehin kein Halten mehr. Möglicherweise können auch die unruhigen Geister von einst dann endlich wieder Ruhe finden.

Tim Burton, seines Zeichens Meister des düsteren Fantasyfilms, begnügt sich in seiner Gothic-Komödie über weite Strecken damit, sein spielfreudiges Schauspielensemble – darunter Michelle Pfeiffer, Helena Bonham Carter, Jackie Earle Haley und Bella Heathcote – in absurden Situationen mit Barnabas und den Vampir wiederum mit Modeerscheinungen der frühen 1970er kollidieren zu lassen. Schaurige Elemente werden nur vereinzelt eingestreut, stattdessen gibt es ein bisschen Hypnose hier (etwa mit Christopher Lee), einige Drogen dort und immer wieder auch sexuelle Anspielungen bis hin zu teils sogar recht freizügigen Szenen. Johnny Depp ist jedenfalls ein barmherziger Vampir, der versucht, seinem Fluch zu entkommen – doch Hexe Angelique (Eva Green) hat daran erwartungsgemäß wenig Interesse.

“Dark Shadows” basiert auf der gleichnamigen populären 60er-Jahre-Soap, die in fünf Jahren immerhin 1.225 Episoden und zwei Filme zeitigte, und ist die achte Zusammenarbeit von Burton mit Depp und die siebente mit seiner Frau Bonham Carter. Mit Michelle Pfeiffer hatte der Filmemacher erst einmal in “Batman Returns” zusammengearbeitet. Die Darsteller der ehemaligen Serie, die heute (Dienstag) in einer 131-DVD-Box mit allen Folgen neu veröffentlicht wurde, erhielten bei einem großen Ball im Schloss einen kleinen Cameo-Auftritt und durften dort nicht zuletzt Alice Cooper bei seinem Gastauftritt bewundern. Am Ende des Films treibt Burton schließlich einige Stränge der Handlung gemäß der alten Serie an die Spitze – bis das übernatürliche Märchen ein explodierendes Ende findet.

(APA)
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