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Darfur: Sudanesische Armee flog Luftangriff

Die sudanesische Armee hat am Freitag einen Luftangriff auf einen belebten Wochenmarkt in der Krisenregion Darfur geflogen. Rebellenvertreter spricht von mindestens 15 Toten.

Anschließend hätten arabische Reitermilizen, die Janjawid, die Ortschaft Tabet in Nord-Darfur angegriffen, hieß es aus Kreisen der Waffenstillstandsvermittler des Nachbarlands Tschad in N’Djamena. Angaben über mögliche Opfer machte der tschadische Vertreter, der anonym bleiben wollte, nicht.

Ein Vertreter der Rebellenorganisation „Befreiungsbewegung Sudans” (MLS), Ali Sugar, sprach in N’Djamena von mindestens 15 Toten, unter ihnen Frauen und Kinder. Laut Sugar griffen zwei Helikopter vom Typ Antonov den Markt zur belebten Mittagszeit an.

Mit dem Angriff sei einmal mehr das im April vereinbarte Waffenstillstandsabkommen zwischen den Darfur-Rebellen und der Zentralregierung in Khartum gebrochen worden, „ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da die Afrikanische Union (AU) ihre Waffenstillstandsbeobachter in der Region stationiert”, sagte der tschadische Vertreter.

Neben dem Luftangriff habe es „ungewöhnliche Truppenbewegungen der sudanesischen Armee in Richtung von Rebellenpositionen gegeben”. Ein Diplomat in N’Djamena sagte, die sudanesische Armee wolle die Region vor dem Eintreffen der Waffenstillstandsbeobachter so weit wie möglich „ethnisch säubern”.

Die ersten Beobachter waren am Mittwoch in der Hauptstadt Khartum eingetroffen und sollten möglicherweise am Samstag ihren Einsatz vor Ort beginnen. Insgesamt sollen 120 Beobachter stationiert werden. Sie werden von der AU, der EU, den USA, der sudanesischen Regierung, der tschadischen Regierung sowie den beiden Rebellenorganisationen in Darfur entsandt. Seit dem Beginn des Konflikts in Darfur im Februar 2003 wurden nach UN-Angaben mindestens 10.000 Menschen getötet; eine Million Menschen sind auf der Flucht.

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