UN-Generalsekretär Kofi Annan sagte am Dienstagabend nach Beratungen des Weltsicherheitsrates in New York, er strebe an, Sudans Präsidenten Omar al-Bashir schon bei dem Gipfeltreffen der Afrikanischen Union (AU) an diesem Wochenende in Gambia zum Einlenken zu bewegen.
Er werde am Rande des Gipfels mit Baschir über die UN-Friedenstruppen sprechen, sagte Annan. Aber eine Reihe afrikanischer Führer will ebenfalls dieses Thema mit ihm erörtern, und ich hoffe, dass der gemeinsame Druck etwas erreicht. Aber ebenso wie die Regierung Khartum müssten auch die Rebellen in Darfur unter Druck gesetzt werden, sich dem Friedensabkommen von Abuja anzuschließen und dessen Zusagen einzuhalten, sagte Annan.
Der Unter-Generalsekretär für Friedenseinsätze, Jean-Marie Guéhenno, bezeichnete das Abuja-Abkommen als sehr zerbrechlich. Deshalb sei es nötig, den politischen Prozess durch eine starke militärische Präsenz im Hintergrund durchzudrücken. Er hoffe, die UN-Friedensmission Anfang 2007 in Darfur etablieren zu können. Die UN-Truppen sollen die Friedenshüter der Afrikanischen Union ablösen, die als zu schwach und zu schlecht ausgestattet gelten.
Den Gräueltaten in Darfur sind nach UN-Schätzungen in den vergangenen drei Jahren bereits 200 000 Menschen zum Opfer gefallen. Dennoch bekräftigte Baschir erst letzte Woche seine Ablehnung einer UN-Friedensmission. Solange ich im Amt bin, wird es keinen internationalen Militäreinsatz in Darfur geben, sagte er staatlichen Medien. Sudan werde sich nicht erneut kolonisieren lassen.