Im Österreich-Interview sagt SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos dazu: “Mit dem Vorschlag, die Gesellschaft zur Bekämpfung der Kriminalität mit Waffen aufzurüsten, zeigt die Strache-FPÖ ihre inhaltliche Leere, völlige Konzeptlosigkeit und demokratiepolitische Bedenklichkeit. Dieser Vorschlag ist einfach hirnrissig.”
Die FPÖ bewege sich damit “einmal mehr am Rande des demokratiepolitisch Erträglichen”, so der Minister. “Waffen lösen keine Probleme, sie erzeugen welche”, verweist Darabos auf den deutschen Amoklauf. “Je mehr Waffen im Umlauf sind, desto höher ist die Gefahr des Missbrauchs.”
Das von den Grünen geforderte Privatwaffenverbot lehnt Darabos freilich ab. An der österreichischen Rechtslage will er – so wie der Koalitionspartner ÖVP – nichts ändern. Er zweifle nicht daran, dass Österreichs Jäger, Sportschützen und Schützenvereine sorgsam mit ihren Waffen umgingen. “Das ist zu respektieren”, hält der SPÖ-Minister fest.
Eine klare Absage erteilt Darabos auch Straches Vorschlag, wonach Bundesheer-Soldaten ihr Sturmgewehr mit nach Hause nehmen sollen. “Die Sturmgewehre gehören in die Kasernen, nicht ins Wohnzimmer. Solange ich Verteidigungsminister bin, bleibt das auch so. Das StG 77 feuert bis zu 700 Schuss pro Minute ab. Was man damit zuhause anfangen soll, sprengt meine Vorstellungskraft”, so der Minister.