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Dänemark: Aufregung um Ex-Guantanamo-Häftling

Aussagen des aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo Bay freigelassenen Dänen Slimane Hadj Abderrahmane, wonach die Führer einer gegen Moslems Krieg führenden Nation legitime Ziele“ seien, haben heftige Reaktionen hervorgerufen.

Abderrahmane bezog sich in einem am Samstag ausgestrahlten TV-Interview auf die dänische Teilnahme am Irak-Krieg und nannte insbesondere Ministerpräsident, Außenminister und Verteidigungsminister als Angriffsziele.

Verteidigungsminister Sören Gade bezeichnete die Aussagen Abderrahmanes als „unbehaglich und inakzeptabel“. Es sei außerdem „eine klein wenig grotesk, dass er es in Ordnung findet, die Regierung tot zu schlagen, nachdem sie Geld und Anstrengungen aufgewendet hat, ihn aus Guantanamo nach Hause zu bringen,“ sagte Gade der Tageszeitung „Berlingske Tidende“.

Auch andere Vertreter mehrerer Parlamentsparteien kritisierten die Worte des Ex-Gefangenen. Der 31-Jährige betonte dagegen, er habe seine Aussagen keinesfalls als Drohung gemeint. Der Umstand, dass Regierungsmitglieder Krieg führender Nationen Angriffsziele seien, folge der Logik des Islam.

Abderrahmane hatte erst kürzlich über seinen Anwalt angekündigt, die US-Regierung wegen seiner Inhaftierung in Guantanamo auf Schadenersatz verklagen zu wollen. Er war Ende 2001 nach seiner Flucht aus Afghanistan in Pakistan festgenommen und im Februar 2004 auf Bemühen der dänischen Regierung freigelassen worden.

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