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Dalai Lama trifft Heinrich Harrer

Seine Heiligkeit der XIV. Dalai Lama besucht am Mittwoch seinen Freund Heinrich Harrer in Kärnten. Schauplatz des Treffens wird das Harrer-Museum in Hüttenberg sein.

Der Dalai Lama wird Harrer nachträglich zu dessen 90. Geburtstag (6. Juli) gratulieren und anschließend den tibetischen Pilgerpfad Lingkor segnen.

Harrer verbindet seit mehr als 50 Jahren eine enge Beziehung zum Dalai Lama und zu Tibet. Nach seiner Flucht aus englischer Gefangenschaft durch das Himalaya-Massiv verschlug es den heute 90-Jährigen gemeinsam mit einigen anderen Österreichern nach Lhasa. Die Jahre als Freund und Lehrer des Dalai Lama machten den Kärntner berühmt und ließen später Harrers Buch „Sieben Jahre in Tibet“ zu einem Welterfolg werden. Auch nach seiner Abreise blieb Harrer noch eng mit dem Land verbunden: Vor zehn Jahren wurde in etwa Hüttenberg das Heinrich-Harrer-Museum eröffnet, dem er Tausende Gegenstände überlassen hatte.

Aus den Händen des Dalai Lama erhielt Harrer am 15. Oktober beim Weltbuddhistentreffen in Graz den „Truth of Light Award“ für seine besonderen Verdienste um Tibet. „Es ist die schönste und beglückendste Auszeichnung meines langen Lebens“, sagte der 90-Jährige sichtlich gerührt. Zwischen dem Dalai Lama und ihm gäbe es eine Reihe von Gemeinsamkeiten.

„Nicht nur, dass wir am selben Tag Geburtstag haben, seit Wochen wechseln wir uns auch an der Spitze der Buch-Bestsellerlisten ab“, scherzte der ehemalige Abenteurer, der den Dalai Lama in Lhasa unterrichtet hatte. „Der Schüler hat den Lehrer heute aber längst übertrumpft“, so Harrer.

Der Dalai Lama trifft um 11.00 Uhr in Hüttenberg ein. Die Begrüßung nehmen Landeshauptmann Jörg Haider (F) und Bürgermesiter Rudolf Schratter (S) vor. Nach der Zeremonie beim Lingkor wird Seine Heiligkeit die Sonderausstellung „Besetztes Tibet“ im Harrer-Museum besuchen und sich ins Gästebuch eintragen. Die Abreise ist für 12.15 Uhr angesetzt.

Die Idee zum tibetischen Pilgerpfad Lingkor ist im Jahr 1993 anlässlich der Eröffnung des Harrer-Museums entstanden. Er wurde in der dem Museum gegenüber liegenden Felswand geschaffen. Die Mittel wurden teils von Land und Gemeinde Hüttenberg, teils von privaten Spendern aufgebracht. Die künstlerische Gestaltung besorgte Werner Engelmann, die Handwerksarbeiten stammenden vom Schmied Helmut Unterweger. Insgesamt besteht der Lingkor aus 24 verschiedenen Objekten und Elementen. Er ist in dieser Form außerhalb von Tibet einmalig.

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