Dies sagte das geistliche und weltliche Oberhaupt der Tibeter im indischen Exil dem SonntagsBlick Magazin. Das Land könne daher eine konstruktive Rolle spielen, um ernsthafte Gespräche zwischen Tibetern und der chinesischen Regierung herbeizuführen, erklärte er.
Die Schweizer Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey hatte im März vor dem Nationalrat bekräftigt, dass die Schweiz immer wieder ihre Dienste anbiete und China auffordere, mit Vertretern des Dalai Lama das Gespräch zu suchen. Diese Politik werde weiterverfolgt.
Nach dem blutig niedergeschlagenen Volksaufstand vom 10. März 1959 war der Dalai Lama mit über 100.000 Landsleuten über die Grenze nach Indien geflüchtet. Der schwer zugängliche Klosterstaat war von 1720 bis 1912 chinesisches Protektorat und nach dem Ende des chinesischen Kaisertums faktisch selbstständig unter der Herrschaft des Dalai Lama. 1950/51 marschierten chinesische kommunistische Truppen in Tibet ein. 1965 schuf Peking die Autonome Region Tibet, deren Fläche wesentlich kleiner ist als die des alten Tibet, das große Teile der heutigen chinesischen Provinz Qinghai und den Westen der Provinz Sichuan umfasste.