Geprüft werden auch mögliche Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida. Das deutsche Bundeskriminalamt hatte am Sonntag erklärt, eine akute Anschlagsgefahr für Deutschland gebe es zunächst nicht mehr.
BKA-Präsident Jörg Ziercke schloss ebenso wie Generalbundesanwältin Monika Harms weitere Festnahmen im Zusammenhang mit den misslungenen Anschlägen vom 31. Juli nicht aus. Damals hatten zwei Männer auf dem Kölner Hauptbahnhof in zwei Regionalzügen jeweils eine Kofferbombe platziert. Die Koffer wurden in Dortmund und Koblenz entdeckt. Die Bomben waren nur wegen eines technischen Fehlers nicht explodiert.
Zurückhaltend kommentierte Ziercke am Wochenende Berichte über eine angebliche Verbindung der Festgenommenen zu Al Kaida. Die Organisation habe nicht mehr die operative Kraft wie zu Zeiten des 11. September. Al Kaida sei aber dabei, neue Zellen aufzustellen. Ob die Festgenommenen dazugehören, müsse geklärt werden. Auch Harms wollte mögliche Verbindungen der Kofferbomber zu Al Kaida „mit Vorsicht bewertet wissen“, aber nicht ausschließen.
Am Samstag war gegen den 23-jährigen Syrer Fadi A.S. ein Haftbefehl erlassen worden. Er war am Freitag in einem Studentenwohnheim in Konstanz am Bodensee gefasst worden. Der Mann soll aus dem Umfeld des vor einer Woche in Kiel festgenommenen mutmaßlichen Kofferbombers Youssef Mohamad El Hajdib (21) stammen. Im Libanon prüften die Sicherheitsbehörden Verbindungen der dort wegen der Bahn-Attentate festgenommenen beiden Terrorverdächtigen zum europäischen Netzwerk einer Extremisten-Organisation.