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D: Vergebliche Mühe mit USA

Die deutschen Behörden haben sich laut "Bild" im vergangenen Jahr in den USA vergeblich um Informationen über die Verschleppung des Deutschen Khaled al-Masri bemüht. Schläge und Demütigungen

Wie das Blatt in seiner Montag-Ausgabe schreibt, baten das deutsche Bundeskriminalamt und der Bundesnachrichtendienst nach internen Recherchen der Regierung über „Kontaktbeamte“ in der deutschen Botschaft in Washington mehrmals erfolglos um Aufklärung des Falles.

Wegen der mangelnden Bereitschaft zur Zusammenarbeit sei der damalige Innenminister Otto Schily (SPD) am 2. Februar dieses Jahres zur CIA-Zentrale nach Langley gereist und habe Geheimdienstchef Porter Goss zum Unterstützung gebeten. Doch dieser habe abgelehnt, schreibt die Zeitung.

Der Münchner Rechtsanwalt Michael Witti geht laut „Bild“ davon aus, dass der Deutsch-Libanese Masri wegen der fünfmonatigen Entführung im Jahr 2004 von der CIA „Schmerzensgeld um fünf Millionen Dollar“ einklagen kann. Der Berliner Schadenersatzexperte Martin Dürr rechnet sogar „mit einer zweistelligen Millionensumme“.

Wegen der CIA-Affäre steht die große Koalition nach Ansicht des stellvertretenden Unions-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Wolfgang Bosbach, diese Woche vor ihrer ersten ernsten Belastungsprobe. „Die Sachaufklärung muss jetzt in dieser Woche erfolgen“, sagte der CDU-Politiker der „Berliner Zeitung“ (Montag). „Es wäre ganz schlecht, wenn wir mit diesem Problem auch noch das neue Jahr beginnen würden.“ Nach Informationen der „Berliner Zeitung“ wollen SPD und Union ihre führenden Parlamentarier am Montagabend in einer Sondersitzung auf die CIA-Debatten in den zuständigen Bundestagsausschüssen vorbereiten. (Schluss) er/ar

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