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D: Tatortuntersuchungen in Endphase

Am fünften Tag nach dem Polonium-Fund in Hamburg gehen die Tatortuntersuchungen der Strahlenschützer dem Ende entgegen. Die Bewohner des evakuierten Hauses können bald zurückkehren.

Am Mittwoch wollte das bisher zuständige deutsche Bundesamt für Strahlenschutz zwei untersuchte Objekte an das nun zum Einsatz kommende Hamburger Referat für Strahlenschutz übergeben, wie Polizeisprecher Ralf Meyer sagte. Abgeschlossen sei die Tatortarbeit in dem Haus, in dem der Litvinenko-Kontaktmann Dimitrij Kowtun eine Nacht bei einem Bekannten verbracht hatte, sowie in dem Haus, in dem die Polonium-verstrahlte Wohnung von Kovtuns Exfrau liegt.

Das Referat für Strahlenschutz werde nun so schnell wie möglich die verstrahlte Wohnung der Marina W. dekontaminieren, damit die rund 30 Bewohner des Hauses in Hamburg-Ottensen zurückkehren könnten, sagte Meyer. „Ohne genau sagen zu können, wann das sein wird.“

Im Krankenhaus St. Georg in Hamburg warteten die Ex-Frau Kowtuns, ihre beiden kleinen Kinder und ihr Lebensgefährte unterdessen weiter auf Ergebnisse spezieller Tests. Damit soll geklärt werden, ob sie beim Kontakt mit Kowtun, der in der Wohnung seiner Ex-Frau übernachtet hatte, Polonium in den Körper aufgenommen haben. An ihrer Kleidung waren entsprechende Spuren gemessen worden. Experten hatten jedoch schon am Vortag weit gehend Entwarnung für die Vier gegeben.

Auf dem Grundstück von Kowtuns Exschwiegermutter im Kreis Pinneberg gingen die Untersuchungen der Strahlenschützer am Mittwoch weiter. Laut Polizei war noch nicht abzusehen, ob sie an diesem Tag beendet werden könnten. „Auch die Ermittlungen dauern natürlich weiter an“, sagte Meyer, konnte jedoch keine neuen Ergebnisse präsentieren. Die Polizei suche weiter nach dem Taxifahrer, der Kowtun am 1. November zum Hamburger Flughafen gebracht haben soll, sowie nach Hinweisen, ob Kowtun nach diesem Datum noch einmal in der Hansestadt gesehen wurde.

Während seines mehrtägigen Hamburg-Aufenthalts Ende Oktober hatte Kowtun an verschiedenen Stellen Polonium-Spuren hinterlassen. Am 1. November hatte er gemeinsam mit seinem Geschäftspartner, Andrej Lugowoi, den russischen Exspion Litwinenko im Londoner Hotel Millennium getroffen. Dort soll Litwinenko das Polonium 210 zugeführt worden sein, an dem er schließlich am 23. November gestorben war.

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