D: Supermarkt-Dach eingestürzt
Glimpfliches Ende eines erneuten Dacheinsturzes in Oberbayern: Vier Wochen nach der Katastrophe im Eisstadion von Bad Reichenhall stürzte am Dienstagvormittag in Töging am Inn das Dach eines Supermarkts ein, ohne dass jemand verletzt wurde. Auch bei der sofort begonnenen Suchaktion in den Trümmern wurden keine Verschütteten gefunden, wie der Rettungsleiter des Bayerischen Roten Kreuzes Altötting, Klaus Werkstetter, der Nachrichtenagentur AP sagte: Das war Glück.
Bereits eineinhalb Stunden nach dem Vorfall erklärte auch der Sprecher des Landratsamts Altötting, Klaus Zielinski, alle Personen hätten das Geschäft rechtzeitig verlassen können. Man könne Entwarnung geben. Über die Unglücksursache herrschte zunächst weiterhin Unklarheit, wie Polizeisprecher Johann Bohnert sagte. Es habe allerdings die ganze Nacht über geschneit, und der Schneefall halte an.
Das Dach des Netto-Supermarktes im Zentrum der Gemeinde Töging am Inn knapp zehn Kilometer westlich von Altötting war am Vormittag eingestürzt, zu etwa einem Drittel bis auf den Boden. Der größere Teil der Dachflächen wurde von den Regalen aufgefangen. Die erste Unglücksmeldung erreichte die Polizei laut Bohnert um 11.00 Uhr.
Nach Angaben der zuständigen Kreisbrandinspektion in Traunstein war das Dach streng genommen nicht eingestürzt, sondern nach und nach eingesackt. Der Vorgang habe sich also relativ langsam abgespielt. Die Angestellten des Supermarkts konnten sich nach Polizeiangaben rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Die Geschäftsführung der Discounter-Kette Netto in Maxhütte-Haidhof versicherte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AP ebenfalls, es habe keine Verletzten gegeben. Netto hat den Angaben zufolge deutschlandweit 1.050 Filialen. Der betroffene Markt in Töging sei aber kein von dem Unternehmen errichteter Standard-Markt, sondern übernommen worden, hieß es.
Um sicher zu gehen, dass sich niemand mehr unter den Trümmern befand, wurden Polizeispürhunde und ein Hubschrauber mit einer Wärmebildkamera eingesetzt, wie Bohnert und Werkstetter sagten. Bereits gegen 12.30 Uhr wurde der Einsatz nach Werkstetters Angaben beendet, weil sichergestellt werden konnte, dass niemand verschüttet worden war. Beteiligt waren an dem Einsatz eine Vielzahl von Rettungskräften, neben dem Roten Kreuz unter anderen auch Katastrophenschutz, THW und Kriseninterventionsteams.
Das Ausmaß des Schadens war damit in jedem Fall deutlich geringer als in Bad Reichenhall, wo am 2. Jänner das Flachdach einer Eissporthalle unter der schweren Schneelast eingestürzt war. Dabei waren 15 Menschen ums Leben gekommen und 34 weitere verletzt worden.