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D: Streit um Verkauf von Goldreserven

Der Streit um den Verkauf von Goldreserven in Deutschland geht weiter. Finanzminister Eichel hat erneut die Entscheidung der Deutschen Bundesbank kritisiert, lediglich acht Tonnen zum Prägen von Goldmünzen abzustoßen.

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) unterstützte dagegen die Position der Bank und warnte Eichel davor, sich für einen umfassenden Goldverkauf stark zu machen, um Budgetlöcher zu stopfen.

Gemäß einem Abkommen der 15 Euro-Nationalbanken könnte die Bundesbank bis September 120 Tonnen Gold verkaufen. Die Einnahmen kämen der öffentlichen Hand zugute. Eichel betonte im Hessischen Rundfunk (HR), jetzt sei die Gelegenheit günstig zu verkaufen. Gold bringe keine Zinsen, der Preis dafür sei momentan hoch und keiner wisse, wie er sich in Zukunft entwickle.

IfW-Währungsexperte Harmen Lehment sagte laut dem Münchner Nachrichtenmagazin „Focus“: „Tafelsilber lässt sich nur einmal verkaufen.“ Wenn die Regierung auf diese Weise Budgetprobleme löse, schiebe sie strukturelle Änderungen auf die lange Bank. „Damit steigt die Nettoverschuldung und die künftige Belastung der Steuerzahler, weil die Bundesbank in Zukunft geringere Gewinne abführen wird.“

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