Bei einem Wahlsieg aber will er als Superminister für Wirtschaft und Finanzen nach Berlin wechseln. Der Münchner Merkur zitierte in seiner Mittwochausgabe einen Vertrauten des CSU-Vorsitzenden mit den Worten: Wir haben sie einfach unterschätzt.
Der CDU-Chefin sei mit der Kür des Bundespräsidenten-Kandidaten ihr Meisterstück gelungen. Sie will und muss antreten. Merkel kann es sich nicht leisten, Stoiber ein zweites Mal den Vortritt zu lassen.
Nach Informationen aus der Unionsspitze und der bayerischen Regierung gelte es aber als ausgemacht, dass Stoiber spätestens nach der Bundestagswahl 2006 als Superminister nach Berlin wechsle, berichteten Münchner Merkur und Syker Kreiszeitung.
Der hat Blut geleckt, zitierte der Münchner Merkur einen Stoiber-Vertrauten. Der CSU-Chef könne nicht ertragen, dass er in München sitzt, während die Politik in Berlin gemacht wird. Den Planspielen zufolge würde Merkel Kanzlerin einer schwarz-gelben Koalition und Stoiber ihr Wirtschafts- und Finanzminister mit zusätzlichen Kompetenzen aus dem Gesundheitsressort.´
Dabei drohten allerdings Konflikte mit dem Gesundheitsminister in spe Horst Seehofer und dem CDU-Finanzpolitiker Friedrich Merz, der Finanzminister werden wolle. Die FDP solle den Vizekanzler und Außenminister mit zusätzlichen Kompetenzen in der Europapolitik stellen. Die Syker Kreiszeitung berichtete, Merkel solle nächstes Jahr noch vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen zur Kanzlerkandidatin ausgerufen werden.